Voll atemloser Spielfreude taumeln Schauspieler*innen und Tänzer*innen über den instabilen Boden einer Medienwelt, in der Gewalt keine Konsequenzen zu haben scheint. In rasanten Schnitten voller Slapstick-Elemente und hintergründigem Humor inszeniert der US-amerikanische Choreograf die Begegnung zwischen Schauspiel und Tanz als doppelbödiges Spiel der Zeichen. Worte und Körper wirbeln über die Bühne. Überzeugungen werden unterlaufen. Wahrheiten erscheinen und vergehen. Alle kommunizieren, keiner versteht. Besser gesagt: Jeder versteht etwas anderes. Jedem seine eigene Wahrheit. Aber ist ein Verstehen zwischen zwei Individuen überhaupt wahrscheinlich? Oder gar möglich? Ist Wahrheit noch eine stabile Kategorie des 21. Jahrhunderts? Und was würde der Verlust dieser Kategorien für eine Gesellschaft bedeuten?
Seit Anfang November arbeitet der amerikanische Choreograf Richard Siegal mit Schauspieler*innen des Kölner Ensembles und einer Auswahl von Tänzer*innen seiner Kompanie Richard Siegal / Ballet of Difference an dem Crossover-Projekt ROUGHHOUSE. Der Titel rührt von dem Verb »roughhousing«her, das eine Art spielerisches Kämpfen bei Kindern bezeichnet. Unter diesem Motto reden sich Schauspieler*innen und Tänzer*innen in dicht gepackten Szenen um Kopf und Kragen, und berühren dabei doch die dringlichsten Diskurse der Mediengesellschaft unserer Zeit. Dazu hat Siegal eigens einen Theatertext verfasst, in dem die Sprache als Werkzeug der Sinnvermittlung radikal in Frage gestellt wird.
Dauer:
1 STD 20 MIN • KEINE PAUSE
Tickets:
ab 16,50 € bis 35,20 €
Weitere Informationen unter:
www.schauspielkoeln.de
Foto: © Thomas Schermer