Museen in Köln
Leben in der Stadt
2 x 2 Freikarten
Friedrich Seidenstücker (1882–1966) zählt zu den bedeutenden Chronisten des Alltagslebens im Berlin der Weimarer Republik. Seine atmosphärischen Fotografien, meist entstanden auf seinen Streifzügen durch die Stadt, erzählen von scheinbar beiläufigen Ereignissen und Begebenheiten: vom Sonntagsvergnügen und vom Arbeitsalltag, von Kinderspielen auf der Straße und vom Treiben auf Bahnhöfen und im Zoo. Seidenstücker zeigt, häufig mit humoristischem Blick, die Menschen und das Leben in der Metropole. Seine Aufnahmen machen zugleich die Härten der Großstadtexistenz sichtbar und lassen im Hintergrund immer wieder auch die Gegensätze der sozialen Realität in den Zwischenkriegsjahren durchscheinen.
Im Kölner Foto-Sommer präsentiert das Käthe Kollwitz Museum Köln 100 Werke des Fotografen aus der Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, und lädt seine Besucher*innen dazu ein, Friedrich Seidenstücker auf seinen Spaziergängen durch das Berlin vor 100 Jahren zu folgen.
Die Kunst des Augenblicks
Bis auf wenige Ausnahmen findet der »Momentknipser«, wie er sich selbst bezeichnete, seine Motive draußen auf der Straße. Seine berühmt gewordenen Aufnahmen der »Pfützenspringerinnen« repräsentieren als Bildmetaphern die großstädtische Moderne und urbanes Leben. Mit handlicher Kamera und lichtempfindlichem Objektiv dokumentiert er instinktsicher noch viele weitere Szenen und Gestalten – darunter Kleingewerbler wie Kofferträger, Kutscher und fliegende Händler, Kindermädchen, Müllarbeiter und Zeitungsverkäuferinnen – bei ihrem täglichen Tun und Handeln, aber auch beim Warten oder Ausruhen.
»Ich bin ein Ausflugsmensch«
So charakterisiert sich Seidenstücker selbst und macht sich auf, seine Bildmodelle an den Wannseestrand oder zur Kirschblüte nach Werder zu begleiten. Sein Lieblingsort ist jedoch der Berliner Zoologische Garten. In seinen hier entstandenen Aufnahmen wird nicht nur die Begeisterung der Tiergartenbesucher sichtbar – manchmal scheinen Betrachter und Betrachtete ihre Rollen zu vertauschen: Ob die Tiere sich wohl auch für die Menschen interessieren?
Seidenstückers Fotografien aus den 1920er bis 1940er Jahren sind Bilder des Alltags, frühe street photography, die mit zugewandtem Blick und feinem Gespür die Menschen im sozialen Gefüge der modernen Großstadt dokumentiert. Mit einem Augenzwinkern vermitteln sie uns heute eine Vorstellung von den Härten und der Mühsal, aber auch von den Sehnsüchten, den kleinen Ablenkungen und den Vergnügungen des Lebens in der Stadt.
Öffnungszeiten:
geplante Öffnungszeiten Di–So, Feiertage 11–18 Uhr, Erster Do im Monat 11–20 Uhr
Tickets
Veranstaltet durch
Käthe Kollwitz Museum Köln
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Käthe Kollwitz Museum Köln. © liegen bei den Urhebern. Foto: Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlung
Für diese Veranstaltungen gibt es
Wir haben uns gefreut, diese Ausstellung noch kurz vor dem Lock-Down anschauen zu können. Viele andere dachten wohl genauso, es waren nämlich ungewöhnlich viele Besucher dort. Art Deco als eine Richtung zwischen Jugendstil, Bauhaus und neuer Sachlichkeit, die - wie wir gelernt haben - erst im Nachhinein so genannt wurde - ist typisch und vielfältig zugleich. Viele Plakate waren einfach schön anzusehen, der Begleittext war sehr lehr- und hilfreich. Wir haben zugleich viel über das Zeitgeschehen und das Lebensgefühl gelernt. Neu und besonders interessant für uns war der Pochoir-Druck - wir kannten vorher weder die Technik, noch ihre Bedeutung. Alles in allem eine sehr interessante, unbedingt empfehlenswerte Ausstellung.
Museen in Köln
Persönliche Momente im Werk von Käthe Kollwitz
Wohlwissend, dass die Bilder von Käthe Kollwitz eher düster, ja zum Teil ein wenig deprimierend sind, haben wir uns bei strahlender Sonne in die Ausstellung begeben. Sie war gut gemacht, das Thema überzeugend und gut zu erkennen. Das macht die Werke nicht fröhlicher, aber so ist die Künstlerin halt gewesen - und qualitativ kann sie überzeugen. Die Werke haben zudem einen guten Einblick in ihr Leben und Leiden gegeben.
Die Ausstellung war sehr gut aufbereitet. Immer wieder gut, mit Zeitzeugen dieser Zeit konfrontiert zu sein. Käthe Kollwitz war sicher eine Ausnahmekünstlerin und hat sozialkritisch die Zustände und die Folgen des Krieges auf ihre Weise dokumentiert.