In den Monaten Juli und August gastieren die Stars der Orgelszene im Berliner Dom und bringen die berühmte Sauer-Orgel zum Klingen.
Bon anniversaire!
Alkan war ein erfolgreicher Pariser Klaviervirtuose, der sich sehr für den Pedalflügel einsetzte. Sein von der Firma Erard erbauter Flügel ist im Pariser Musikinstrumentenmuseum ausgestellt. Bereits im Alter von sechs Jahren trat er in das Pariser Conservatoire ein und wurde später zu einem der bedeutendsten Pianisten Frankreichs. Chopin und Liszt kannten und schätzten ihn. Seine Kompositionen schrieb er für Tasteninstrumente, also für Pedalflügel, Harmonium oder Orgel. Nur wenige Stücke aus seiner Feder führen im Titel die Orgel explizit auf, dazu gehört die Sammlung der Grands Préludes op. 66. César Franck, der Alkan sein größtes Orgelwerk widmete (die Grande Pièce symphonique), versah einige Stücke daraus nach Alkans Tod mit Registrieranweisungen und überarbeitete allzu pianistische Stellen, um sie der Orgel anzupassen.
Der zweite Jubilar dieses Konzertes, Gabriel Pierné, studierte bei César Franck, arbeitete aber später hauptsächlich als Orchesterdirigent. Seine Trois Pièces sind neben einer g-Moll Fuge seine einzigen Orgelwerke. Im toccatenhaften Präludium tritt im Verlauf des Stückes zu den Akkordbrechungen eine Oberstimme hinzu. Die beiden folgenden Sätze erinnern sehr an die Orgelwerke von Guilmant, dem der letzte Satz dieses Opus gewidmet ist. Der starke Einfluss der französischen symphonischen Orgel von Cavaillé-Coll wird in diesen Werken offenbar.
Samuel Kummer, 1968 in Stuttgart geboren, studierte Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. In den Orgelklassen von Ludger Lohmann, Werner Jacob und Christoph Bossert erarbeitete er sich ein breites Repertoire, welches seine stilistische Vielseitigkeit auf dem Gebiet der Orgelimprovisation nachhaltig geprägt hat (Improvisation bei Hans Martin Corrinth, Willibald Bezler und Wolfgang Seifen). Wichtige Impulse erhielt er auf Meisterkursen bei Marie-Claire Alain, Olivier Latry, Hans Fagius, Jean-Claude Zehnder und Lorenzo Ghielmi.
Seit 1988 konzertiert Samuel Kummer im In- und Ausland. Seit 2007 ist Kummer Lehrbeauftragter für Orgelimprovisation und Literaturspiel an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden.
Programm heute:
Bon anniversaire!
Samuel Kummer (Dresden, Deutschland), Orgel
Eugène Gigout (1844 – 1925)
Introduction et Thème fugué (aus: 6 Pièces d’ Orgue – 1881)
Charles Valentin Alkan (1813 – 1888) zum 200. Geburtstag
11 Grands Préludes op. 66 (1848) – A son Confrère C. A. Franck
Prélude Nr. 1, F-Dur – Allegro
Prélude Nr. 2, d-Moll – Allegro moderato
Prélude Nr. 8, f-Moll – Tempo giusto
Prélude Nr. 9, Des-Dur – Langsam
Prélude Nr. 10, b-Moll – Scherzando
Prélude Nr. 11, Fis-Dur – Lento
Gabriel Pierné (1863 – 1937) zum 150. Geburtstag
Trois Pièces pour Grand Orgue à Pédales op. 29 (1892)
Prélude – Pas vite
À Monsieur Samuel Rousseau – Maitre de Chapelle de Ste Clotilde
Cantilène – Andantino
À Monsieur Theodor Dubois – Organiste du Grand Orgue de la Madeleine
Scherzando
À Monsieur Alexandre Guilmant – Organiste du Grand Orgue de la Trinité
Samuel Kummer (* 1968)
Fantaisie Improvisée
Tickets:
10,00 € | erm. 6,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.berlinerdom.de
Telefon (030) 202 69 136
www.ticketonline.com