»Ius primae noctis« – auf das Recht der ersten Nacht bei seinen weiblichen Untertanen wollte Graf Almaviva eigentlich verzichten. Allerdings hat es ihm die Kammerzofe Susanna besonders angetan! Und angesichts ihrer bevorstehenden Hochzeit mit seinem Kammerdiener Figaro will der Graf die Annullierung nun widerrufen. Mit allen Mitteln versucht er die Hochzeit zu verhindern, während Susanna und Figaro ihren Freudentag gegen alle Widerstände durchsetzen wollen. Verkleidungen, nächtliche Rendezvous, Fenstersprünge und vorgetäuschte Abreisen treiben die turbulente Handlung vorwärts, in die sich die Figuren willentlich und unwillentlich verstricken.
Mozarts »Le nozze di Figaro« entstand zwischen Herbst 1785 und Frühjahr 1786. Die Vorlage ist Pierre Augustin Caron de Beaumarchais’ gesellschaftskritisches Lustspiel »Der tolle Tag oder die Hochzeit des Figaro« vom Vorabend der Französischen Revolution. Ein Stück gegen »Laster, Missbrauch und Willkür unter der Maske der herrschenden Sitte«, das Mozarts genialer Librettist Lorenzo da Ponte in ein Operntextbuch umformte. Uraufgeführt am 1. Mai 1786 an der Hofoper Wien (dem »Alten Burgtheater«), ist »Le nozze di Figaro« in mehrerer Hinsicht ein stilbildendes Werk mit revolutionärer Spannkraft: Mozart prangert darin das gefällige Selbstbild der Aristokratie an, die sich aufgrund ihres Standes für unanfechtbar wähnte. Auch die Musik ist von einer beispiellosen Dramatik: In ihr spiegelt sich nicht nur die seelische Tiefe der Figuren, sondern auch die Doppelbödigkeit des mozartschen Spiels. Das macht »Le nozze di Figaro« bis heute zum unübertroffenen Meisterwerk der komischen Oper.
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Bild: © Matthias Könsgen