Senfl und Schmeltzl – diese Namen können für die weltliche Musik um 1530 in Deutschland stehen. Die beiden Musiker haben zwei wesentliche Gattungen der Zeit gepflegt und geprägt: das Tenorlied und das Quodlibet.
Zu den Voraussetzungen gehört in erster Linie das Singen dazu – komponierte Musik ist noch immer fast ausschließlich Vokalmusik. Doch kann sie auf die Beteiligung eines sich zunehmend ausdifferenzierenden Instrumentariums zurückgreifen. Das fördert die vielfältige Praxis bürgerlichen Musizierens, das zum Gemeingut wird, ebenso wie die Kreativität der Musiker. Instrumentale Bearbeitungen und Arrangements beliebter Vokalsätze bieten unendliche Möglichkeiten musikalischer Variation und pädagogischer Instruktion.
Im paradoxen Kontrast dazu steht eine andere Errungenschaft der Musik der Zeit: ihre Versprachlichung. Die Satzkunst orientiert sich nicht nur an immer weiteren kontrapunktischen Raffinessen (den berühmten „Künsten der Niederländer“), sondern vor allem an der Sprache, am Ideal ausdrucksvollen Sprechens. Eine scheinbare Schlichtheit ist die Folge. Sie zeigt, ob und wie ein mehrstimmiger Satz jenes Moment des Erzählens umsetzen kann, das für das Lied ebenso benötigt wird wie für das Quodlibet.
Vokal Ensemble München
Ensemble CordAria
Leitung: Martin Zöbeley
Eintritt:
18,- / erm. 15,- Euro
Tickets und weitere Informationen:
www.vokal-ensemble-muenchen.de