Theater in Hamburg

Die chinesische Mauer

Mo. 06.02.23 19:30

Nach Max Frisch

Freikarten schon vergeben

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten… Oder? Manche Tyrannen halten sich mit ihren Absichten eher still, aber Kaiser Hwang Ti in Frischs Stück geht damit ganz offen um: Nachdem er ziemlich alles in Reichweite erobert hat, möchte er eine Mauer errichten, um die Feinde „von draußen“ auch draußen zu halten. Eine große, schöne Mauer! Denn die Feinde sind immer die anderen, das ist klar.


Auf unserer Bühne wird ein Abstraktum lebendig gemacht, das thematisch heute genauso aktuell ist wie zur Uraufführung der Erstfassung kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Es geht um Macht, Gewalt und Größenwahn. Darum, dass sich die Geschichte wiederholt, wenn man beim gleichen Narrativ bleibt, immer wieder und wieder. Eine Geschichte, die zeitlos schlimm ist.


Die Figuren spielen ihre Rollen – der gierige Kaiser, der machthungrige General, die schöne Prinzessin. Nicht einmal die Ankunft eines aus der Zeit gefallen Heutigen, der den Verlauf der ganzen Weltgeschichte kennt, kann sie aus ihren Handlungsbögen befreien. Es gibt kein gutes Ende – aber es gibt den Versuch, ein gutes Ende zu erreichen.


Das Stück bedient sich eines alten Mittels der Literaturgeschichte: (Zeit-)aktuelle Ereignisse auf einen Kontext weit weg zu übertragen, hier sowohl zeitlich wie örtlich. In seiner zeitlosen Relevanz bedient es dabei obsolete Stereotype, die das Stück als Produkt seiner Zeit kennzeichnen. In unserer Fassung der Chinesischen Mauer wurden diese versucht herunterzubrechen oder in ihrer Funktion im Stück hervorzuheben: als Rollen in ihrer Geschichte, wie die antike Prinzessin und der heutige Zyniker. Ewa Strohs Inszenierung bringt die Thematik um Krieg und Machthunger ohne Euphemismen auf die Bühne.


Veranstaltungsort:
Aufführungsort ist der Annsa-Siemsen-Hörsaal der Universität Hamburg,
Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg

Tickets

6.00 € - 12.00 €

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Kalliope Universitätstheater e.V.. © liegen bei den Urhebern. Foto: Kalliope Universitätstheater

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