MI. 18.05.2022 | 20.00 Uhr | Laeiszhalle gr. Saal
19.00 Uhr Einführung Julius Heile
Programm
Valentin Silvestrov | Abendserenade aus “Stille Musik“
Antonín Dvořák | Serenade für Streicher E-Dur op. 22
Bohuslav Martinů | Serenade Nr. 2 für 2 Violinen und Viola
Leonard Bernstein | Serenade nach Platon „Symposion“ für Solo-Violine, Streicher, Harfe und Schlagzeug
JOANNA KAMENARSKA | Violine
HAMBURGER CAMERATA
ALEXANDER ZEMTSOV | Leitung
Die Serenade ist so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau der klassischen Musik. Nicht ganz Kammermusik, nicht ganz Solokonzert, nicht ganz Sinfonie – aber von
allem etwas! Ursprünglich als unterhaltende Open-Air-Musik an lauen Abenden gedacht, entwickelte sie sich im Lauf der Musikgeschichte zu einer anspruchsvolleren
Gattung, die den Anstrich des „Unbeschwerten“ dennoch nie verlor. Für Komponisten blieb sie eine ideale Spielwiese, auf der man sich einmal ganz frei austoben durfte,
ohne den gestrengen Kriterien der „großen Formen“ genügen zu müssen. Nicht zufällig lief Antonín Dvoák in seiner beliebten, melodieseligen Streicherserenade
zur Höchstform auf. Dem kammermusikalischen Ursprung gedachte dagegen sein Landsmann Bohuslav Martin, während Leonard Bernstein gleich mehrere Traditionen
aufgriff: Seine Serenade nach Platons „Symposion“ ist solistisch-konzertant – wie einst bei Mozart –, niveauvolle Abendunterhaltung – wurde sie doch durch nichts
weniger als ein Treffen der altgriechischen Intelligenz inspiriert – und mit ihrem typischen Mix aus Klassik und Jazz auch stilistisch überaus flexibel.