Oper in Halle/Saale

Fidelio

Sa. 09.12.17 19:30

Große Oper in zwei Aufzügen von Ludwig van Beethoven

1 x 2 Freikarten

oder

Libretto von Josef Sonnleithner, Stephan von Breuning und Georg Friedrich Treitschke


»Am Gebäude der Deutschen Bank in München steht: ,Aus Ideen werden Märkte‘. Jetzt ist der Ideenhimmel verbraucht. Es gibt nur noch Märkte, und dadurch entsteht eine ungeheure Leere. Die Frage ist, ob der Mensch das aushält.« (Heiner Müller)


Leonore gewinnt als Mann verkleidet unter dem Namen Fidelio das Vertrauen des Kerkermeisters Rocco und seiner Tochter Marzelline und verschafft sich Zutritt zu dem geheimen Verließ, in dem ihr Mann Florestan vom Gouverneur Don Pizarro willkürlich festgehalten wird. Florestan schwebt in Lebensgefahr und seine Frau versucht ihn mit Waffengewalt zu befreien. Doch erst durch die Ankunft des Ministers Don Fernando werden beide gerettet. Am Ende preisen alle Freiheit, Gerechtigkeit und Gattentreue.


In einem jahrzehntelangen Kompositions- und Umarbeitungsprozess entwickelte Beethoven seine einzige fertig gestellte Oper Fidelio zu einer musikalischen Grenzüberschreitung zwischen biedermeierlichem Singspiel und oratorischer Freiheits-Symphonie. Die im Umfeld der Französischen Revolution entstandene Schreckens- und Befreiungsoper Léonore ou L’ Amour conjugal von Pierre Gaveaux und Jean Nicolas Bouilly arbeitete Beethoven für Fidelio aus Rücksicht vor der österreichischen Monarchie um und tilgte alle Hinweise auf einen revolutionären Kampf. Er verkehrte die politischen Verhältnisse der Oper vom Erzählrahmen der französischen Umsturzjahre nach 1789 in den Kontext einer guten Monarchie, die die Machenschaften eines bösen Intriganten vereitelt und so politischer Freiheit zu ihrem Recht verhilft. Beethovens mitreißende Musik ist dabei voller revolutionärer Dringlichkeit und widerständigem Pathos, so dass Fidelio bis heute als eine der wichtigsten Revolutions- und Freiheitsopern des „Deutschen Repertoires“ gilt.


Nun ist die Freiheit seit dem Entstehen des Werkes im frühen 19. Jahrhundert nicht nur zum höchsten politischen Wert und Grundrecht aufgestiegen, sondern hat sich zugleich als ökonomischer Imperativ der liberalen Gesellschaft und des bürgerlichen Staates offenbart. Die Befreiung der Menschen von staatlicher Bevormundung findet ihr ökonomisches Pendant nicht zuletzt darin, dass sämtliche Lebensbereiche vollständig den Gesetzen des Marktes unterworfen werden: So schlägt Freiheit auf eine repressive Weise gegen die Menschen zurück.


Diese Schattenseiten der Freiheit im Zeitalter neoliberaler Markt- und Gesellschaftsreformen sind in unserem Fidelio ebenso Thema, wie die Folgen der gesellschaftlichen Liberalisierung auf den Theater- und Opernbetrieb selbst. Im sinnlichen Spiel großer Opulenz und überbordender Erwartungshaltung gegenüber der klassischen Oper des 19. Jahrhunderts fragen wir nach den „Kosten der Freiheit“ . Was ist, wenn Kunst sich rechnen muss, und – genau wie alle anderen Lebensbereiche – von der Freiheit des Marktes und der Konkurrenz bestimmt wird?


Dauer: ca. 2h 40 min. inkl. Pause


Mitwirkende:
Musikalische Leitung Christopher Sprenger
Regie Florian Lutz
Bühne Martin Miotk
Kostüm Andy Besuch
Video Iwo Kurze
Choreinstudierung Rustam Samedov
Dramaturgie Kornelius Paede
Musikalische Assistenz Peter Schedding
Studienleitung Michael Wendeberg
Inspizienz Berd Bunk
Soufflage Anke Hoheisel
Regieassistenz Matthias Hüstebeck
Ausstattungsassistenz Elke Arnold, Felicitas Mein
    
Florestan - Hans-Georg Priese
Don Fernando - Ki-Hyun Park
Don Pizarro - Gerd Vogel
Leonore - Anke Berndt
Rocco - Vladislav Solodyagin
Marzelline - Ines Lex
Jaquino - Robert Sellier
Erster Gefangener - Rainer Stoß, Sebastian Byzdra
Zweiter Gefangener - Till Voß, Hwa Young Chun
    
Chor und Extrachor der Oper Halle
Statisterie der Oper Halle
    
Staatskapelle Halle


Tickets:
ab 16,00 €


Weitere Informationen unter:
www.buehnen-halle.de


Foto: Detlef Kurth

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PeLo

Geschrieben von PeLo

am Mo. 18.03.24 10:08

Oper in Halle/Saale

Der Barbier von Sevilla
So. 17.03.24 18:00

Komische Oper von Gioacchino Rossini

Wir waren gestern im "Barbier" in Halle. Es gab eine Einführung zur Oper, die informativ und unterhaltsam auf die Vorstellung eingestimmt hat. Die Handlung wurde in die 60/70 Jahre des vorigen Jahrhunderts verlegt, was erst einmal ungewohnt ist. Eine gelungene Inszenierung auf jeden Fall. Mich persönlich hat, wenn es vielleicht auch zum damaligen Zeitgeist passt, der Gebrauch eines Gürtels, die Drohung mit einer Handgranate und einem Gewehr im Verlauf der Handlung ungut berührt. Aber auch das ist vielleicht gewollt. Die orchestralen und gesanglichen Leistungen waren durchweg sehr gut. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung.

ricos

Geschrieben von ricos

am Fr. 08.03.24 12:31

Oper in Halle/Saale

Der Barbier von Sevilla
So. 03.03.24 16:00

Komische Oper von Gioacchino Rossini

Das war doch eine gelungene Inszenierung. Natürlich immer modern umgesetzt. Aber das Bühnenbild war ansprechend. Tolle Gesangsleistungen und ein hervorragendes Orchester. Ich hatte schon eine Inszenierung vom Barbier in Leipzig gesehen mit Insekten auf der Bühne. Da hat mir hier in Halle die Version doch deutlich besser gefallen.

Illi52

Geschrieben von Illi52

am Di. 05.03.24 07:05

Oper in Halle/Saale

Der Barbier von Sevilla
So. 03.03.24 16:00

Komische Oper von Gioacchino Rossini

Schon die Einführung von den Barbier von Sevilla war sehr interessant. Eine Aufführung im Opernhaus von Halle war brilliant, die Stimme von Vanessa Waldhart als Rosina besonders. Danke TT für das schöne Erlebnis.