3. Sinfoniekonzert

Davon war Beethoven überzeugt: »Kunst ist Revolution«. Er ist der erste
Komponist, der sich selbst als bewusst politisch handelnder Mensch verstand. Er
analysierte die gesellschaftlichen Vorgänge und versuchte, sie aktiv mitzugestalten,
mit seiner Musik in sie einzugreifen. Die Jahre 1803 / 04 stehen im Zeichen der
Komposition der Eroica, die als erstes musikalisches Ideenkunstwerk alle bis
dahin dagewesenen Sinfonievorstellungen sprengt. Im selben Zeitraum beendet
Beethoven auch sein 3. Klavierkonzert. Für den eigenen Konzertauftritt als Pianist
komponiert, bringt Beethoven auch hier größere Dimensionen und einen neuen
Tonfall in die Gattung. Der Pianist avanciert zum »heroischen« Individuum, das
dem Kollektiv des Orchesters gegenübersteht. Der Pianist Herbert Schuch hat für
seine Einspielung des 3. Klavierkonzertes kürzlich den renommierten ECHO-Klassik
Preis erhalten.


Am 3. Oktober 1957 wird Dmitri Schostakowitschs elfte Sinfonie in der Sowjetunion
uraufgeführt. Stalin ist seit vier Jahren tot. Endlich kann es Schostakowitsch wagen,
sich kritisch der Geschichte Russlands zu widmen: Thema seiner Elften ist der
»Petersburger Blutsonntag«, das Massaker an demonstrierenden Arbeitern, das
die Palastwache des Zaren zu verantworten hatte. Am Ende steht die Hoffnung auf
bessere Zeiten: auf politische Veränderungen.

Programm:
Werke von Ludwig van Beethoven und Dmitri Schostakowitsch

Tickets:
ab 14,00 €

Weitere Informationen unter:
www.buehnen-halle.de

Foto: © Felix Broede