Malikas Königreich

Malika besitzt einen Imbiss an einem Highway, der durch Algerien führt. Er ist umgeben von Sand, Dünen und Geröll. Im Umkreis von mehreren Kilometern lebt keine Menschenseele. Die korpulente, großzügige Frau mit dem sanften Blick lebt in ihrem kaum 20 Quadratmeter großen Imbiss mit ihrer Katze und zwei Hunden. Was brachte Malika dazu, sich auf diesem Flecken Erde niederzulassen?

Malikas Gäste scheinen vor allem die Gespräche mit ihr als Gastwirtin zu schätzen. Interessiert hört Malika den verschiedenen Geschichten zu und äußert ihre Meinung. Zu ihr kommen sowohl Stammkunden als auch rastende Pilger, Musiker auf der Rückkehr von einem Festival oder eine Motorradfahrerin auf Weltumrundung: Die Welt kommt bis zu ihrer Tür und Malika ist trotz der enormen räumlichen Distanz keineswegs von ihr abgeschnitten.

Es wird getanzt, gesungen und gefeiert, es werden aber auch nachdenkliche und tiefgründige Gespräche geführt. Manchmal gibt Malika unerwartet intime Einblicke in ihr Leben. Sie berichtet von der Ermordung ihrer Tochter, spricht vom Tod und ihrem tiefen Glauben.

Vom ersten Treffen an ist Hassen Ferhani von der starken Frau fasziniert. Der algerische Regisseur gibt einen außergewöhnlichen Einblick in Malikas Alltag und erzählt zugleich die unterschiedlichen Lebensgeschichten ihrer Gäste. Ein Roadmovie, der von einer Welt im Wandel berichtet und alle Vorurteile Lügen straft.