Galerien & Ausstellungen in Frankfurt am Main

Glanz & Elend in der Weimarer Republik

Mi. 29.11.17 10:00

Von Otto Dix bis Jeanne Mammen

1 x 2 Freikarten

Soziale Span­nun­gen, poli­ti­sche Kämpfe, gesell­schaft­li­che
Umbrü­che, aber auch künst­le­ri­sche Revo­lu­tio­nen
charak­te­ri­sie­ren die Weima­rer Repu­blik. In einer großen Themen­aus­stel­lung wirft die SCHIRN einen Blick auf die Zeit zwischen 1918 und 1933. Realis­ti­sche, ironi­sche und groteske Arbei­ten verdeut­li­chen den Kampf um die Demo­kra­tie und zeich­nen das Bild einer Gesell­schaft in der Krise und am Über­gang.
Die Verar­bei­tung des Ersten Welt­kriegs in Form von Bildern
verkrüp­pel­ter Solda­ten und „Kriegs­ge­winn­lern“, die Groß­stadt mit
ihrer Vergnü­gungs­in­dus­trie und die zuneh­mende Prosti­tu­tion, die
poli­ti­schen Unru­hen und wirt­schaft­li­chen Abgründe werden
stilis­tisch ebenso viel­fäl­tig inter­pre­tiert wie das Rollen­bild der
„Neuen Frau“ oder die Debat­ten um § 175 (Homo­se­xua­li­tät) und § 218
(Abtrei­bung). Auch die sozia­len Verän­de­run­gen durch die
Indus­tria­li­sie­rung oder die wach­sende Begeis­te­rung für den Sport
spie­geln sich in der Kunst der Zeit wider.


Die Ausstel­lung versam­melt rund 200 Werke bekann­ter und wenig beach­te­ter Künst­le­rin­nen und Künst­ler
– u.a. Max Beck­mann, Kate Diehn-Bitt, Otto Dix, Dodo, Conrad
Felix­mül­ler, George Grosz, Carl Gross­berg, Hans und Lea Grun­dig,
Karl Hubbuch, Lotte Laser­stein, Alice Lex-Nerlin­ger, Elfriede
Lohse-Wächt­ler, Jeanne Mammen, Oskar Nerlin­ger, Franz Radzi­will,
Chris­tian Schad, Rudolf Schlich­ter, Georg Scholz und Richard Zieg­ler.
Zusam­men mit histo­ri­schen Foto­gra­fien, Filmen, Zeit­schrif­ten und
Plaka­ten entwirft die SCHIRN ein eindrück­li­ches Panorama der Kunst der Weima­rer Repu­blik.


Austellungsdauer:
27. Oktober 2017 bis 25. Februar 2018

Öffnungszeiten:
Dienstag, Freitag – Sonntag 10 – 19 Uhr
Mittwoch, Donnerstag 10 – 22 Uhr


Tickets:
12,00 € | erm. 9,00 €



Weitere Informationen  unter:
www.schirn.de 

Foto: Dodo, Logenlogik (für die Zeitschrift Ulk), 1929, Privatsammlung Hamburg, Foto: © Krümmer Fine Art


 


 

Tickets

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Schirn Kunsthalle Frankfurt. © liegen bei den Urhebern.

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HerrKoenig

Geschrieben von HerrKoenig

am So. 10.09.23 08:09

Führungen & Rundgänge in Frankfurt am Main

ZWISCHEN DEN ZEILEN
Sa. 09.09.23 19:00

EINE LITERARISCHE FÜHRUNG DURCH MARTHA ROSLER

Leider keine "literarische Führung", sondern die Aufführung des Theatermonologs „Grounded“ von George Brant in den Räumen der Ausstellung. Lotte Schubert vom Schauspiel Frankfurt spielte diese Frau, die Kampfpilotin ist und Kriegseinsätze geflogen hat, nachdem sie aber Mutter geworden ist, versetzt wird, um Drohnen im Kriegseinsatz zu steuern, um gezielt Terroristen zu töten. Das passt natürlich sehr gut zur Künstlerin Martha Rosler, die sich schon früh explizit gegen den Einsatz von Drohnen stark gemacht hat (ein Werk dazu gibt es vor der Schirn zu sehen) und die bekannt ist für ihre Bilder, die gemütliche Werbeästhetik mit fiesen Kriegsbildern mischen. Allerdings muss ich sagen, dass die Thematik nach diversen Filmen und Dokumentationen darüber und vor allem nach der exzellenten Videoinstallation Harun Farockis, die ich einmal auf der Darmstädter Mathildenhöhe ausgiebig berachten durfte, an diesem Abend keine neuen Facetten erfährt. „Sauberes“ Töten aus der Distanz, die Fehleranfälligkeit eines solchen Vorgehens, die Abstumpfung – all diese Elemente kommen vor, aber all diese Elemente kannte ich schon. Dazu kommt die Dramatisierung des Stoffes: die toughe Kampfpilotin kann im entscheidenden Moment den Oberschurken, der auch noch „der Prophet“ heißt, nicht „beseitigen“, da neben diesem ein kleines Mädchen auf dem Videomonitor erscheint, das die Protagonistin an ihre eigene Tochter erinnert. Nun ja. Das war für mich ein eher antiklimaktischer Höhepunkt, da er doch sehr konstruiert wirkte. Und das ist insofern schade, als dass zuvor der Kontrast zwischen dem normalen Alltag und Familienleben der Pilotin und ihrem Job sehr schön herausgearbeitet wurde. Auch die zunehmend konstante Überwachung des Alltags, die die Protagonistin mit der Überwachung in ihrem Job vergleicht, ist elegant eingearbeitet. Vermutlich hätte mich das Stück vor 10 oder 15 Jahren noch mehr angesprochen und berührt, so aber bleibt vor allem der Rahmen in den Ausstellungsräumen der Schirn inmitten der Werke Martha Roslers und vor allem das Spiel Lotte Schuberts in meinem Gedächtnis. Dass sie mit Textblatt spielte, irritierte mich nur in den ersten paar Minuten, dann hatte sie mich voll in ihren Bann gezogen. Insgesamt eine tolle Idee, diese Aufführung mit der Ausstellung zu verbinden - nur etwas klarer und cleverer vermarkten könnte man ein solches Event.

Kulturwind

Geschrieben von Kulturwind

am Mo. 26.11.18 12:28

Galerien & Ausstellungen in Frankfurt am Main

Wildnis
So. 18.11.18 10:00

Kunst von 1900 bis zur Gegenwart

Eine Ausstellung, die man auf sich wirken lassen und erkunden kann. Dem Thema Wildnis wird sich von vier unterschiedlichen Seiten künstlerisch, aber auch in Kombination mit dem wissenschaftlichen Aspekt, angenähert. Wir hatten eine Führung zur Ausstellung mitgemacht, sehr empfehlenswert und dazu noch kostenlos. Wir waren insgesamt 2,5 Stunden dort, es lohnt sich.

zoulwags

Geschrieben von zoulwags

am Di. 11.02.14 07:10

Galerien & Ausstellungen in Frankfurt am Main

ESPRIT MONTMARTRE.
So. 09.02.14 10:00

DIE BOHÈME IN PARIS UM 1900

Den leckeren, hausgemachten Kuchen und den exzellenten Milchkaffee im Café Metropol muss man sich verdienen. Also ab in die Schirn, wo an diesem Sonntagnachmittag die frisch angelaufene Schau zum Thema Pariser Bohemiens um die Jahrhundertwende auf dem Programm steht. Es ist erst der zweite Tag dieser Ausstellung, in der es u. a. Werke von van Gogh, Picasso und Toulouse Lautrec zu sehen gibt, insofern ist es kein Wunder, dass die Säle voll sind und man so manches Werk nur von der Seite aus ungünstigem Winkel betrachten kann. Auch der Klang einer Bohrmaschine – „am heiligen Sonntag“, wie eine Dame neben mir süffisant bemerkte – trug zum Kunstgenuss zumindest in den ersten Räumen nicht wirklich bei. Im Laufe der Räumlichkeiten verlaufen sich allerdings Besuchermassen und akustische Belästigung und man kommt rein in die sinnvoll konzipierte Ausstellung, die die unterschiedlichen Werke nach Themen gruppiert und den Glanz von Nachtleben und Bohemientum stets mit dessen Schattenseiten wie Prostitution und Alkoholismus konterkariert. Mit 200 Werken ist die Schau auch sehr umfangreich, und neben den erwartbaren Moulin-Rouge-Bildern oder dem unvermeidlichen Chat-Noir-Plakat gibt es auch einiges zu entdecken. Ich habe beispielsweise den Künstler Théophile-Alexandre Steinlen für mich entdeckt, der neben dem Chat-Noir-Plakat vor allem beeindruckende, anklagende Zeichnungen vom sozialen Elend und den gesellschaftlichen Unterschieden im ausgehenden 19. Jahrhundert geschaffen hat. Mit der Lithographie „Die Wäscherin“ wurde mir erstmals die Qualität von Henri Toulouse Lautrec bewusst (das Bild ist wie ein sprichwörtlicher Augenblick, in dem der Betrachter am Gesicht einer jungen Frau hängenbleibt, deren Züge bis ins Detail ausgearbeitet sind, während die sie umgebende Straßenszenerie einen nur flüchtig skizzierten Hintergrund darstellt. Eine Momentaufnahme wie eine meisterhafte Fotografie). Ob man das alles gesehen haben muss, sei dahingestellt. Wer aber bei den letzten Ausstellungen in der Schirn ob ihrer Modernität etwas gestöhnt oder ob ihrer Depressivität (Géricault!) etwas geächzt hat, kann nun erleichtert aufatmen und diese neue Ausstellung für einen gepflegten Sonntagnachmittag in den Kulturkalender schreiben.