Zum Kino:
Die am Caligariplatz liegende Brotfabrik ist ein traditionsreiches Kunst- und Kulturzentrum im Ortsteil Weißensee. In der ehemaligen Bäckerstube befinden sich eine Galerie, eine Bühne, ein Kino und eine Kneipe. Seit 1990 werden im BrotfabrikKino thematische Filmreihen und Präsentationen angeboten. Das relativ kleine Kino besticht durch sein engagiertes und unabhängiges Programm. Gerade die Förderung von jungen Filmemachern nahm in den letzten Jahren deutlich zu, was den Facettenreichtum des angebotenen Programms erweitert.
Zum Film:
„Die Filme, die ich mache, müssen gemacht werden. Weil wenn die Menschen tot sind, sind sie tot. Und dann erzählt niemand mehr, dann haben wir nur noch die Gestapo-Protokolle und dann haben wir nur noch die Dokumente der Täter. Das geht doch nicht“ (Katrin Seybold) Auch heute noch wird der studentische Widerstand gegen das Hitler Regime, bekannt als „Die Weiße Rose“ oft nur mit den Geschwistern Scholl und Christoph Probst verbunden. Sie waren die Ersten, die im Februar 1943 von der Gestapo verhaftet, verhört, vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und ohne Verzug hingerichtet wurden. Es waren aber sehr viel mehr Menschen an den Flugblattaktionen beteiligt, obwohl sie von den Hinrichtungen erfahren hatten. Katrin Seybold (†2012) führt uns mit ihren Interviews in eine Welt, in der keine Menschenrechte mehr vertreten wurden. Wir durchlaufen mit den Zeitzeugen ihre Erinnerung, wie sie als junge Menschen ihre Verhaftung und die anschließenden Verhöre durch die Gestapo erlebten. Wir erfahren von ihrem Hunger, ihrer völligen Abgeschlossenheit von der Außenwelt, ihrer Angst vor KZ und Bombenangriffen während ihrer langen Untersuchungshaft. Noch im April 1945, kurz vor Deutschlands Kapitulation fällt der Volksgerichtshof Urteile. Davon berichten die Zeitzeugen in diesem Film.
Regie:
Katrin Seybold & Ula Stöckl
Tickets:
6,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.brotfabrik-berlin.de