Galerien & Ausstellungen in Duisburg

Zusammen in einem Boot

So. 06.01.19 10:00

Sonderausstellung von Georg Willms

1 x 2 Freikarten

Pechschwarze Schlepper auf dünnen Eisenstangen liegen vor Anker. Der Künstler Georg Willms ist an der Ems aufgewachsen, direkt hinterm Deich. Der Fluss ist hier, kurz vor seiner Mündung in die Nordsee, breit und tideabhängig. Das schmutzige Wasser ist durch die vielen Sedimente braun gefärbt, der Schlick und der Modder sind tiefschwarz. Schilfgürtel säumen die Ufer, und Kolke, Süß, Salz-und Brackwasser heben sich und senken sich im Rhythmus der Tide. Schiffe und Boote kämpfen gegen die starke Strömung, Wind und Wellengang. Schaute er als Kind über den Seedeich, so faszinierten immer wieder die schwarzen Schornsteine, die braunen Segel und die weißen Dampfer. Hier verbrachte der Künstler seine Kindheit. Nasses Treibholz, knorrige Wurzeln, alte Pfähle förderten immer wieder seine Fantasie und Kreativität. Schwarze Mooreiche aus der Flussniederung wurde sein bevorzugtes Material. Aus langen Eichenstämmen, die Jahrtausende lang im Moor und Morast konserviert wurden, formt der Künstler archaisch anmutende Objekte, Boote und Schiffe. Das ursprüngliche, einzigartige geschwärzte Holz wird durch seine Hand, sein Stecheisen oder die Kettensäge gesägt, gestochen und geschnitzt. Schlanke Figuren und Bootskörper werden aus dem Stamm zum Leben erweckt, werden neu geboren und erhalten eine neue Identität.


In der neuen Werkgruppe schuf Georg Willms in den letzten drei Jahren über einhundert Boote und Schiffe der besonderen Art. Außergewöhnliche Schiffsmodelle aus einem ungewöhnlichen Material, mit haptischer aufgerissener Oberfläche, zeitgemäß geformt und interpretiert. Objekte in allen Größenordnungen entstanden, oft in Verbundenheit mit alten rostigen Werkzeugen, Schmiedenägeln oder Schaufeln. Da gibt es z.B. die sogenannten Sägelboote in mehreren Varianten, Boote mit einem Se(ä)gel aus einer alte Fuchsschwanzsäge und einem Rumpf aus schwarzer Mooreiche. Der Bootskörper ist mit der Kettensäge bearbeitet, Schnittspuren und Risse im dunklen Holz zeigen die Vergänglichkeit. Kleine geschnitzte Köpfe und Figuren begleiten die Boote, lenken sie und steuern sie durch die Zeit. Dünne, grob gesägte Eichenfiguren machen ihre letzte Fahrt. Oft sind es auch Gruppen von menschlichen Gestalten, die gemeinsam im Boot sitzen, jedoch nicht immer passen alle zusammen ins schmale Boot. Alle versuchen das rettende Ufer zu erreichen, müssen gemeinsam das unwirkliche Meer überwinden.


Der Künstler und Holzbildhauer nennt sich selbst „Bootschaffter“, er schafft ursprüngliche Boote und kuriose Schiffe, oft auch mit humorvollem Ansatz. Dazu gibt es skurille Bilder und Zeichnungen auf Papier und Holz. Diese Mischung aus zeitgemäßer Kunst mit maritimen Motiven zeigt eine äußerst abwechslungsreiche bemerkenswerte Ausstellung. Georg Willms holt die Betrachter seiner Kunst mit ins Boot.


Ausstellungsdauer:
4. November 2018 bis 24. März 2019


Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag von 10:00 Uhr - 17:00 Uhr
Jeden Sonntag um 15:00 Uhr: öffentliche Führung durch die Dauerausstellung.
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Kosten: ein Euro pro Person (zusätzlich zum Eintrittspreis)


Tickets:
4,50 € | erm. 2,00 €


Weitere Informationen unter:
www.binnenschifffahrtsmuseum.de

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Museum der Deutschen Binnenschifffahrt. © liegen bei den Urhebern.

Für diese Veranstaltungen gibt es

2 Interessenten
Hetepete77
markuskr
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schwarzbor

Geschrieben von schwarzbor

am Mo. 17.07.23 11:54

Museen in Duisburg

Riva
So. 16.07.23 10:00

Die italienische Bootslegende

Eine durchaus Sehenswerte Ausstellung. Auch das Gebäude sehr gut und seine ehemalige Nutzung, harmoniert sehr gut mit den Bildern. Eine Empfehlung von uns!

Hekate

Geschrieben von Hekate

am Do. 05.04.18 13:04

Museen in Duisburg

Ziya und die Sehnsucht zu finden
So. 25.03.18 10:00

Sonderausstellung moch bis zum 08. April 2018

Sonnenuntergangsstimmung, Wasser, Sehnsucht - man konnte sich in den magischen Blau- und Türkistöne verlieren, die den Eindruck von Klarheit vermittelten. In der Farbsymbolik steht Blau für Harmonie, Zufriedenheit, Ruhe und Unendlichkeit. Als Farbe des Himmels drückt das Blau also Ferne, Weite und Unendlichkeit aus. Als Farbe des Wassers symbolisiert es aber auch die Seele, das Unbewusste und Unbekannte. Gerne mehr von diesen großen raumgreifenden Bilder, die einen gefangen nehmen.

Hekate

Geschrieben von Hekate

am Do. 24.11.16 13:01

Museen in Duisburg

Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt
So. 01.05.16 10:00

SONDERAUSSTELLUNG: "tausend und eine flaschenpost"

Sehr schönes restauriertes Jugendstilgebäude der früheren Ruhrorter Badeanstalt in Duisburg. PS: Unbedingt alle Glocken läuten, sobald sich einer traut, gibt es Nachfolger :-) in allen Altersklassen.