Karosh Taha und Senthuran Varatharajah

Über die Jugend, das Streben nach Freiheit und die Zwänge der eigenen Herkunft

Am 5. März setzen die Autorin Karosh Taha und der Schriftsteller Senthuran Varatharajah die literarische Reihe Face to Face fort. In ihr begegnen sich zwei Autor*innen und diskutieren über ihre Werke. Sie lesen Passagen aus eigenen Texten und setzen sich mit den thematischen Schnittmengen ihrer jeweiligen Büchern auseinander. In den literarischen Texten von Karosh Taha und Senthuran Varatharajah geht es um das Leben zwischen zwei Kulturen und um das Streben junger Erwachsener nach Freiheit. Face to Face gibt Raum für einen intensiven Dialog über eine neue Literatur aus Deutschland, bei dem die beiden Autor*innen des Abends die Fäden selbst in der Hand haben.

Karosh Taha wurde 1987 in der Kleinstadt Zaxo im Nordirak geboren. Seit 1997 lebt sie mit ihrer Familie im Ruhrgebiet und hat an der Universität Duisburg-Essen sowie in Kansas/USA Anglistik und Geschichte studiert. Für ihre Leistungen und ihr soziales Engagement erhielt Karosh Taha mehrere Stipendien. Beschreibung einer Krabbenwanderung, 2018 erschienen, ist ihr erster Roman. Darin erzählt sie die Geschichte der zweiundzwanzigjährigen Sanaa. Die junge Frau studiert, hat einen Freund und einen Liebhaber, fühlt sich aber von ihrer in Deutschland lebenden irakischen Familie und ihrem Umfeld eingeengt und bangt immer wieder um die Freiheit, die sie sich erkämpft hat.

Senthuran Varatharajah, geboren 1984, studierte Philosophie, ev. Theologie und Kulturwissenschaft in Marburg, Berlin und London. Er lebt heute in Berlin. Für seinen 2017 erschienen Debütroman Vor der Zunahme der Zeichen hat er zahlreiche Preise erhalten. Die beiden Protagonisten Senthil Vasuthevan und Valmira Surroi beginnen durch Zufall ein Gespräch auf Facebook. Er lebt als Doktorand der Philosophie in Berlin, sie studiert Kunstgeschichte in Marburg. Sieben Tage lang erzählen sie sich von ihrem Leben, ohne
sich zu begegnen. Ihre Nachrichten handeln von ihren Familien und ihrer Flucht aus Bürgerkriegsgebieten, von ihrer Kindheit im Asylbewerberheim und ihrer Schul- und Studienzeit, und von Brüchen in Biographien, die erst nach einiger Zeit sichtbar werden.

Die Lesereihe wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes im Programm 360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft

Tickets:
3,00 € | erm. 1,50 €
freier Eintritt für Inhaber*innen der Museumsjahreskarte

Weitere Informationen unter:
www.dhmd.de