Theater in Berlin
Von Laura Wade, Regie: Philippe Besson
1 x 2 Freikarten
Johnny und Judy teilen eine Leidenschaft für die 1950er Jahre. Ihre Begeisterung geht so weit, dass Judy für Johnny ihren Job mit besten Karrierechancen und ihr Leben als selbständige Frau aufgibt. Stattdessen legt sie allen Ehrgeiz in das Ziel, die perfekte Ehe- und Hausfrau zu sein. Doch hinter den gebügelten Karo-Vorhängen gerät die häusliche Idylle allmählich außer Kontrolle. Alex, Johnnys neue Chefin, ist daran nicht ganz unschuldig.
Das Stück wurde in London begeistert gefeiert und mit dem Laurence Olivier-Award 2019 als beste neue Komödie ausgezeichnet.
Tickets:
ab 20,00€ auf www.komoedie-berlin.de
Weitere Informationen unter:
www.komoedie-berlin.de
Tickets
Schiller Theater
Veranstaltet durch
Komödie am Kurfürstendamm
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Komödie am Kurfürstendamm. © liegen bei den Urhebern.
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Uns hat das 50er Jahre Stück im Ganzen gut gefallen. Vielleicht hätte man mehr daraus machen können, auch fehlte der zweiten Hälfte etwas die Leichtigkeit, die das Stück anfangs hatte. Aber tolle Darsteller und ein schönes Bühnenbild halfen über kleinere Längen hinweg. Insgesamt ein interessantes Thema und ein spannender Umgang damit, wenn aus dem Karriere-Pärchen temporär ein Hausmütterchen und ein Retro-Pascha auf der Suche nach einem nicht existierenden Idyll werden.
Ein schöner Ausflug in den absoluten Retrowahn. Das Stück, sich anfänglich als watteleichtes Feelgood-Lustspiel tarnen, nahm doch schnell die Abzweigung in eine wesentlich interessantere Thematik: den Selbstbetrug. Die überzeugende Hauptdarstellerin spielte hervorragend eine Frau, die auf der Jagd nach einem Comicbuchideal alles von sich aufgibt, bis sie ihrem Mann, ihrer Mutter und sich selbst am Ende fremd ist und erst ein drohender Kollaps ihrer gesamten Unterstützungsstruktur sie wieder ins Leben und zu sich führt. Nuanciert, kapriziös, witzig und dramatisch zugleich. Eine gelungene Vorstellung von allen Beteiligten und ein tolles Stück für Leute, die das Thema Depersonalisation ad absurdum geführt betrachten möchten.
Auch uns hat das 50er Jahre Stück gut gefallen. Ein Ehepaar, dass von der Kleidung bis zur Einrichtung komplett in diese Zeit eintaucht, ist schon ein interessantes Thema. Dazu kommt, dass die Frau, die bis dahin nicht kocht, mit Abfindung aus einem gut bezahlten Job aussteigt, um ganz im Hausfrauendasein aufzugehen. Behilflich ist ihr dabei der Ratgeber "Die perfekte Hausfrau". Ihre Mutter kann das als Hippiefrau gar nicht verstehen und hält darüber eine tolle Rede. Zu guter Letzt zeigt sich dann doch, dass an dieser Idylle auch nicht alles perfekt ist.