Galerien & Ausstellungen in Berlin

Transverse Wave

So. 22.12.19 12:00

Me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht

2 x 2 Freikarten

Transverse Wave
Mary Bauermeister und Rashid Al Khalifa mit Sound Design von Simon Stockhausen


Die Ausstellung Transverse Wave bringt Mary Bauermeister und Rashid Al Khalifa mit dem
Sound Designer und Komponisten Simon Stockhausen ab dem 16. November 2019 im me Collectors Room Berlin zusammen. „Die Differenz der Kulturen, die Differenz der Künste und die der Sinne sind Bedingungen, nicht Begrenzungen der Erfahrung im Allgemeinen und ebenso verhält es sich mit der gegenseitigen Verschränkung dieser Differenzen.“ (Jean-Luc Nancy, Zum Gehör, Zürich, Berlin 2014 (2002), S. 23.)

Es sind diese „Bedingungen der Erfahrung“, die in der Ausstellung Transverse Wave hergestellt werden. Mit Mary Bauermeister (*1934, Deutschland) und Rashid Al Khalifa (*1952, Bahrain) konnten eine Künstlerin und ein Künstler für den me Collectors Room Berlin gewonnen werden, die nicht nur in verschiedenen Kulturräumen sozialisiert wurden, darüber hinaus setzen sie in ihrem künstlerischen Schaffen an gegensätzlichen Enden an.

Während die Werke von Mary Bauermeister aus gefundenen, zumeist organischen, jedoch grundsätzlich in zuvor Natur- oder Gesellschaftsprozessen eingebundenen Materialien bestehen, greift Rashid Al Khalifa auf künstliches, dem industriellen Kontext entspringendes Material zurück. Seine Objekte verweisen anhand ihrer regelmäßigen, gerasterten Struktur und den verwendeten Stoffen auf eine minimalistische Ästhetik mit strenger Serialität. Bei Mary Bauermeister sind ebenfalls konstruktive Prozesse zu verzeichnen, jedoch sind ihre Arbeiten Ordnungsversuche von natürlich Gewachsenem; oder, wie im Fall der ausgestellten „Lichttücher“, ist der Zufall für das Entstehen der Strukturen verantwortlich.

Eine weitere „Differenz der Künste“ und insbesondere eine „der Sinne“ ergibt sich mittels der Komposition von Simon Stockhausen (*1967, Deutschland). Der Komponist, Musiker und Sound Designer hat eine Auftragskomposition für den Ausstellungsraum entwickelt, die sich spezifisch auf den Ort, die Kunstwerke und deren Hängung bezieht. Aus insgesamt sechs Lautsprechern entsteht ein musikalisches Feld, welches nicht nur auf die Objekte im Raum reagiert, sondern auch deren Konstruktionsprinzipien reflektiert.


Dabei ist die gedachte „Diagonale“ im Ausstellungsraum von besonderer Bedeutung:
Die AusstellungsbesucherInnen können den Raum von einer Ecke quer zur gegenüberliegenden Ecke imaginär unterteilen, wobei auf der einen Seite die Kunst von Mary Bauermeister und auf  der anderen die Werke von Rashid Al Khalifa zu finden sind. Diese Aufteilung hat keinen separierenden Charakter, da sie innerhalb eines gemeinsamen Ausstellungsraums und darüber hinaus nur „gedacht“ stattfindet.

Die direkte Konfrontation und damit visuelle Interaktion der Kunst im Blickfeld der Besucherin oder des Besuchers ist nicht die einzige Art der „Verschränkung“. Dadurch, dass die Komposition auf einer symbolischen Ebene die Konstruktionsprinzipien der Werke aufgreift und diese im Raum wandern lässt, entsteht auf einer zusätzlichen Ebene eine auditive Interaktion. Eine Diagonale in einem rechteckigen Raum bietet den Vorteil, dass ein striktes links und rechts der Raumaufteilung vermieden wird, es ist vielmehr eine „weiche“ Separierung die erst langsam hervortritt.

Ein weiteres Mittel der „Verschränkung“ liefert das in der Ausstellung omnipräsente Thema Licht. Während mehrere Arbeiten von Rashid Al Khalifa die Qualitäten des Lichts thematisieren und benötigen, senden einige Werke von Mary Bauermeister ebenjenes aktiv aus: Die Emanationen ihres Lichttuchs Untitled (Light Sheet), die zur Ästhetik des Werks untrennbar gehören, wirken auf die Erscheinung von dem Hängeobjekt Pressure Wave (Mobile Column II) von Rashid Al Khalifa ein. Der Titel Transverse Wave liefert eine poetische Metapher für die mit der Ausstellung angestrebten Effekte.


Eine „Transversalwelle“ schwingt senkrecht zu ihrer Ausbreitungsrichtung; von einer Seite angestoßen, trifft sie mit einigem Zeitabstand auf die gegenüberliegende Seite, wodurch eine Verbindung entsteht, die auch wiederum gegenläufig gedacht werden kann. Das Prinzip der Welle und die damit einhergehende Verbindung tritt nicht nur als Licht- oder Soundwelle auf, sondern rekurriert ebenso auf die Hervorbringung des Materials für die Steinbilder, die Gestaltungsprinzipien der Kunstwerke sowie den hörbaren Ereignissen in der Komposition.


Ausstellungsdauer:
16. November 2019 – 31. Januar 2020


Öffnungszeiten
Mittwoch - Montag von 12 - 18 Uhr


Tickets
8,00 € | ermäßigt 4,00 €


Weiter Informationen, Termnie und Tickets:
www.me-berlin.com

Tickets

8.00 €

Veranstaltet durch

me Collectors Room Berlin

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kartenfreund

Geschrieben von kartenfreund

am Mo. 06.01.20 10:42

Galerien & Ausstellungen in Berlin

Transverse Wave
So. 05.01.20 12:00

Me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht

In jeder Hinsicht außergewöhnlich, was der Herr Olbricht ( Dr. Dr. Prof....) in seiner Stiftung so zusammengetragen hat. Wir waren bei unserem ersten Besuch dort von der Sammlung, aber auch von der im EG laufenden Kunstausstellung (sehr modern) sehr angetan. Sehr interessant auch der Videofilm als Einführung in die "WUNDERKAMMER OLBRICHT" - einfach sehenswert !!

Maeve

Geschrieben von Maeve

am Sa. 25.01.20 12:59

Galerien & Ausstellungen in Berlin

Gerhard Richter – Portraits aus der Olbricht Collection
Sa. 18.01.20 12:00

Vom 16. November 2019 bis 31. Januar 2020

Es war eine interessante Ausstellung, vor allem die Portraits. Neben der Gerhard Richter Ausstellung konnte man sich auf die Tansverse Wave wie auch die Dauerausstellung anschauen. Das hat uns ebenso fasziniert.

regra

Geschrieben von regra

am So. 12.01.20 16:15

Galerien & Ausstellungen in Berlin

Wunderkammer Olbricht
So. 29.12.19 12:00

Dauerausstellung

Die Wunderkammer hat ihren Namen zu Recht. Meine Begleitung und ich waren begeistert und verzaubert von den vielen wunderbaren Exponaten. Ein Lieblingsstück konnten wir nicht ausmachen, weil uns eben Alles gefallen hat