Blockbuster & Klassiker in Berlin

Sorry we missed you (OmU)

Mo. 24.02.20 18:45

F / B 2019

1 x 2 Freikarten

"Einen Film als kaum zu ertragen zu beschreiben, ist meist keine Empfehlung. Ganz anders im Fall der jüngsten Ken Loach-Filme, die so schonungslos die wirtschaftliche Realität der Arbeiterklasse sezieren, dass sie, ja, kaum zu ertragen und gerade deswegen so gut sind. 
Zwar beschreibt „Sorry we missed you“ das Schicksal eines Paketboten in England, doch die Universalität des Geschilderten macht diesen Loach-Film auch in Deutschland unbedingt sehenswert.


So wie „I, Daniel Blake“, für den Loach vor einigen Jahren zum zweiten Mal mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, spielt auch „Sorry we missed you“ in der nordenglischen Stadt Newcastle. 
Hier versucht die Familie Turner sich über Wasser zu halten, sich gegen das Unweigerliche zu stemmen. Einst bewohnten sie ein eigenes Haus, doch nach der Finanzkrise 2008 mussten sie es verkaufen und wohnen nur noch zur Miete. Während die Mutter Abbie einen relativ festen Job als mobile Krankenschwester hat, schlägt sich ihr Mann Ricky von Aushilfsjob zu Aushilfsjob durch. Zwar war er nie wirklich arbeitslos, doch das Geld reicht dennoch vorne und hinten nicht. 


Doch nun scheint sich sein Los zu wenden: Er bekommt einen Job beim Paketdienst PDF (Parcels delivered fast - Pakete schnell geliefert), jedoch nicht als Festangestellter, sondern als Selbstständiger. 
Und das bedeutet, dass er sich täglich einen Lieferwagen mieten muss, auf Zeit arbeitet und für jede verspätete Lieferung Strafe zahlen muss. 
Um die Situation zu verbessern, überredet Ricky Abbie, ihr kleines Auto zu verkaufen, damit er sich einen eigenen Lieferwagen kaufen kann. Doch was als Beginn einer erfolgreichen Selbstständigkeit gedacht war, erweist sich rasch als Anfang vom Ende jeder Hoffnung.


„I, Daniel Blake“ endete mit dem Herzinfarkt der Titelfigur, die vorher 90 Minuten versucht hatte, den Fallstricken der Bürokratie etwas entgegen zu setzen. Ähnlich geht Loach auch in „Sorry we missed you“ vor, stellt seinen Figuren Hiob gleich, ein Hindernis nach dem anderen in den Weg und ist gerade dadurch so hart, gesellschaftskritisch und vor allem realistisch wie nie zuvor. 


Regie:
Ken Loach


Darsteller:
Debbie Honeywood, Harriet Ghost, Kris Hitchen, Nikki Marshall


Tickets:
8,00 €


Weitere Informationen, Termine und Tickets:
acudkino.de


Foto: © Sixteen Film

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8.00 €

Veranstaltet durch

Acud

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