Galerien & Ausstellungen in Berlin

"So sind wir geworden, wir wir heute sind"

Mi. 19.06.19 13:00

Fotoausstellung

Eine Fotoausstellung bestückt aus dem Archiv der Regenbogenfabrik
vom 15.6.19 bis 4.7.19


Eine Zeitreise von Anfang der 80er Jahre bis heute. Von verfallenen Häusern zu bunten Fassaden. Von Arbeit und Festen.


Die REGENBOGENFABRIK wurde 1981 als „Kinder-, Kultur- und Nachbarschaftszentrum“ gegründet. Eine Gruppe von 60 jungen Menschen besetzte das alte Fabrikgebäude und ein angrenzendes Wohngebäude, um deren Abriss und die damit verbundene Neubauplanung zu verhindern. Die Eigentümergruppe „Vogel & Braun“ hatte – wie viele andere Gesellschaften - große Teile alter Bausubstanz aufgekauft, um sie mit steuerbegünstigten Abschreibungsmodellen abreißen oder luxusmodernisieren zu lassen.


Diese senatsgeförderte Spekulationspolitik, die nicht nur baupolitisch unsinnig, sondern auch menschenverachtend war, da ganze Quartiere ausgelöscht und deren BewohnerInnen vertrieben werden sollten, stieß auf massiven gesellschaftlichen Widerstand. Wie in Bürgerprotesten gegen AKWs oder die Startbahn West in Frankfurt, formierte sich auch in Berlin ein breites Bündnis unterschiedlichster Couleur:


Die Westberliner „Instandbesetzer*innnenbewegung“ mit ihrem Motto „Lieber instandbesetzen als kaputtbesitzen“ wurde ebenso aktiv wie Bürgerinitiativen und Unterstützerkreise aus gesellschaftspolitischen Zusammenhängen sowie eine „neue“ Stadtplanergeneration, die unter dem Motto „Kaputte Stadt retten“ statt Kahlschlagsanierung eine betroffenen-orientierte „Behutsame Stadterneuerung“ forderte („Internationale Bauausstellung IBA 1984“). Mit der Besetzung des Geländes konnten die Abriss- und Neubaupläne in letzter Minute, nachdem alle legalen Bemühungen dies zu verhindern, gescheitert waren, gestoppt werden. Gleichzeitig sollte in dem sozio-kulturell unterversorgten Kiez mit dessen BewohnerInnen ein Nachbarschaftszentrum aufgebaut werden.


Es entstanden in kürzester Zeit ein Café, die Selbsthilfewerkstätten Fahrrad und Holz, eine Kleinkindgruppe, Offene Kinder- und Jugendangebote, ein Musikübungsraum sowie ein Kino- und Veranstaltungsraum. Später kamen Hostel und Kantine dazu, die das ökonomische Rückgrat für das Nachbarschaftsprojekt bilden Der Regenbogen wuchs in all seinen bunten Facetten mit der Vielfalt und Verschiedenartigkeit seiner Aktivitäten und Menschen. „Altes“ verschwand oder änderte sich, neue Ideen und Angebote kamen hinzu.


Auch heute noch versteht sich die REGENBOGENFABRIK als „Projekt“, das auf Bewährtes aufbaut, aber dennoch Raum für neue Entwicklungen lässt. In diesem Sinne ist sie auch Forum für politische und soziale Gruppierungen und veranstaltet bspw. Film- und Themenreihen zu gesellschaftsrelevanten Schwerpunkten, beteiligt sich an öffentlichen Diskursen zum Kiez und darüber hinaus, unterstützt Initiativen und beteiligt sich an betroffenenorientierten Netzwerken.


Mehr Informationen unter:
www.regenbogenfabrik.de

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Regenbogenfabrik Block 109 e.V.. © liegen bei den Urhebern.

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