So paradox es erscheinen mag: Der tschechische Komponist Viktor Ullmann, der wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nazis nach Theresienstadt deportiert wurde, erfuhr in dem Lager einen ungeheuren Kreativitätsschub. Dort entstand auch sein expressives Drittes Streichquartett. Ullmann überlebte seine Internierung nicht, ebenso wie sein Landsmann Erwin Schulhoff. Dessen Fünf Stücke für Streichquartett sind kesse Tänze aus glücklichen Tagen. Ullmann und Schulhoff wuchsen in der österreich-habsburgischen Musiktradition auf, die von Franz Schubert mitgeprägt wurde. Von ihm hören wir das berühmte Streichquartett »Der Tod und das Mädchen«.
Simon Roturier Violine
Angelo de Leo Violine
Micha Afkham Viola
Bruno Delepelaire Violoncello
Viktor Ullmann
Streichquartett Nr. 3 op. 46
Erwin Schulhoff
Fünf Stücke für Streichquartett
Franz Schubert
Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 »Der Tod und das Mädchen«
https://www.berliner-philharmoniker.de/konzerte/kalender/details/54265/