Art House & Independent in Berlin

Ich bei Tag und du bei Nacht

Sa. 16.12.17 21:00

100 Jahre UFA

2 x 2 Freikarten

„Wenn ich sonntags in mein Kino geh“, trällert Käthe von Nagy film-
und fritschverliebt, und bald trällert das Publikum mit (auch samstags).
Mit Ich bei Tag und Du bei Nacht erreicht die
Ufa-Tonfilmoperette einen Höhepunkt an Eleganz und Witz: Mitten in der
Wirtschaftskrise, als Millionen Deutsche unter Arbeitslosigkeit und
Armut leiden, gelingt es Ludwig Berger, Märchen und Gegenwartsbild in
Einklang zu bringen und über die Rolle des Kinos und die Möglichkeiten
des Tonfilms zu reflektieren. Sein Film frönt dem Lebensmut erhaltenden
Eskapismus – und ironisiert ihn zugleich dort, wo er in sentimentalem
Kitsch ersäuft. Alles dreht sich um die wunderbare Käthe von Nagy und um
Willy Fritsch, sie Maniküre, er Nachtkellner, beide nicht auf den Mund
gefallen. In einer Welt voller falscher Fassaden verfluchen sie einander
zuerst, dann lieben, dann verkennen sie sich – und schließlich gehen
sie gemeinsam ins Kino.


Als Ich bei Tag und Du bei Nacht Ende 1932 herauskommt, wankt
die Republik schon seit langem unter den Angriffen ihrer Feinde,
vorneweg der Eigentümer der Ufa, der deutschnationale Parteichef Alfred
Hugenberg. So gesehen, erwies sich die von liberalem, ja fast libertärem
Geist beseelte Gruppe um den Produzenten Erich Pommer als
„kulturbolschewistische Renommierzelle der Ufa“, wie Rudolf Arnheim
augenzwinkernd und mit Blick auf die parodistisch-satirischen Züge des
Films meinte: „Dank für die Liebesszene zwischen historischem potsdamer
Mobiliar, die in dem bemerkenswerten Satz gipfelte: ‚Wer kann schon in
Sanssouci Flöte spielen?‘ Man besuche diesen Film in Begleitung junger
Mädchen.“ (Die Weltbühne, 6.12.1932). (ps)


Regie:
Ludwig Berger, D 1932


Darsteller:
Käthe von Nagy, Willy Fritsch, Julius Falkenstein, Friedrich Gnaß


Tickets:
5,00 €


Weitere Informationen unter:
www.dhm.de

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Deutsches Historisches Museum (Kino). © liegen bei den Urhebern.

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