Was kann die Wahrnehmung von Sound zur Reflexion von Geschichte beitragen? Wie können Perspektiven auf die Geschichte mittels Klang erweitert und verschoben werden? Der Wissenschaftler, Autor und Klangkulturexperte Louis Chude-Sokei machte das ehemalige Nürnberger Reichsparteitagsgelände zusammen mit internationalen Musiker*innen zum Gegenstand eines akustischen Experiments. Er lud die Klangkünstlerin Yara Mekawei, den Künstler und Musiker Jan St. Werner, die Sängerin Hani Mojtahedy, die Violinistin Gascia Ouzounian u. a. ein, das Echo des historisch vorbelasteten Areals zu erkunden und künstlerisch zu reflektieren.
Auf dem elf Quadratkilometer großen Gelände, auf dem die NSDAP zwischen 1933 und 1938 ihre Reichsparteitage inszenierte, leistet seit 2001 das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände wichtige Bildungs- und Aufklärungsarbeit. Bisweilen finden hier allerdings auch Großveranstaltungen statt, die den historischen Kontext des Geländes bewusst außer Acht lassen. Das Projekt zielte darauf ab, durch performative Wahrnehmung, Klanginstallationen und Texte neue künstlerische Perspektiven auf den Ort zu eröffnen. Verbunden mit ortsspezifischen Musik- und Klangperformances präsentiert die Gruppe ihr Projekt in der Akademie der Künste.
Begleitprogram zur Ausstellung "MACHT RAUM GEWALT. Planen und Bauen im Nationalsozialismus"
https://www.adk.de/de/programm/?we_objectID=65227&date=2023-06-07