Hans erhält als Lohn für sieben Jahre Arbeit einen kopfgroßen Klumpen Gold und macht sich auf den Weg nach hause. Unterwegs trifft er verschiedene Leute, die ihm Tauschgeschäfte anbieten: sein Gold gegen ein Pferd, das Pferd gegen eine Kuh, die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans und die Gans gegen einen Schleifstein samt Feldstein. Er glaubt stets richtig zu handeln, da ihm alle ein gutes Geschäft bestätigen. Als ihm dann die schweren Steine in einen Brunnen fallen, macht sich Hans glücklich und frei von aller Last auf den Heimweg.
Das Grimmsche Märchen widerspricht zunächst jeder Logik und lässt sich verschieden interpretieren: „Nur Einfältige finden das Glück“ oder „Freiheit ist mehr als Besitz“ oder „Die Welt will betrogen sein“. Regisseur Matthias Schönfeldt sieht diese Offenheit als Stärke und gestaltet ein Kaleidoskop möglicher Betrachtungen. Dazu stellt er Hans zwei ‚Berater’ als innere Stimmen an die Seite. Durch diesen Kunstgriff bezieht er das Publikum in die sich wiederholende Auseinandersetzungen darüber mit ein, was „ein guter Tausch“ und welches Handeln „klug“ sei.
Hans startet in einem Rhönrad, das für den Lauf der Welt, aber auch das Glücksrad Fortunas stehen kann. Die Tiere werden durch runde, immer kleinere Metallringe symbolisiert, mit denen sich Hans und seine Tauschpartner*innen artistisch-spielerisch beschäftigen. Schattenrisse der eingetauschten Tiere stellen die Verbindung zu dieser symbolischen, die Fantasie anregenden Bühnenwelt her, in der das Rhönrad mal zu einem Wirtshaus, einem Brunnen oder einem Gefängnis wird und die ‚Ratgeber’ in weitere Rollen wie Bauer oder Gänsehirt schlüpfen. Wie die Voraufführung für Schulklassen eindrucksvoll gezeigt hat, steigen Kinder äußerst schnell in die Geschichte ein und diskutieren auch über ihren eigenen Weg zum Glück.
Dauer:
70 Minuten
Alterempfelung:
ab 6 Jahren
Tickets:
9,50 €
Weitere Informationen unter:
www.atzeberlin.de
Foto: © Jörg Metzner