Klassische Konzerte in Berlin

Englische und Französische Musik des 17. Jahrhundert

So. 09.02.20 17:00

Musica cubicularis

1 x 2 Freikarten

Während die deutsche Musik den Bläsern einen höheren Rang einräumte, entwickelten die Engländer seit dem Spätmittelalter ein besonderes Interesse an Saiteninstrumenten. Um das Jahr 1547 zählte das Inventar Heinrichs VIII. 54 Violen und Lauten. Bis zur Zeit Elisabeths I. reifte das Consortwesen zur vollen Blüte. Das Gambenspiel breitete sich in England bis 1540 aus. King’s Musick, die Hofkapelle der Könige, stand internationalen Musikern offen. Als Instrument der Aristokratie hochgeschätzt, war der edle Klang der Viola da Gamba im England des 16. und 17. Jahrhunderts "en vogue". Die Komponisten der Zeit betrachteten es als Herausforderung, für diese darmbesaiteten Instrumente polyphone, hochkomplexe, witzige, spritzige Musik zu erfinden. Inspiriert von der italienischen Musik der Renaissance entwickelten die Insulaner im 16. und 17. Jahrhundert einen einzigartigen Musikstil. Kühnste Harmonien, plötzliche Wechsel von Lautstärke, Tempo und Taktart, verwegene melodische Wendungen und ein äußerst komplexer Ideenreichtum sind Bausteine dieser Musik, von der wir auch heute noch den Eindruck haben, dass sie ihrer Zeit weit voraus ist. Zu den wichtigsten Komponisten der jakobinischen Ära gehörte Orlando Gibbons. William Lawes war ein Hauptkomponist während der Carolischen-Ära. Zu den herausragenden Komponisten des 17. Jahrhunderts zählen wir dann John Jenkins, Christopher Simpson  und Matthew Locke.


Die ersten französischen Gamben, die Philibert Jambe de Fers Epitome musical (1556) beschrieb, waren eher mit den deutschen als mit den italienischen verwandt. Die zeitgenössischen Handlungsbücher wiesen italienische, deutsche und flämische Namen von Musikern aus. Sie hatten ihre süd- bzw. nordalpinen Instrumententypen mit ins Land geführt. Besonderes Ansehen scheinen die Musiker aus den Nordalpenländern genossen zu haben. Sie dienten zur Präsentation vor ausländischen Staatsgästen. Im Gegensatz zur italienischen Kammermusik der akademischen Zirkel orientierte sich das französische Musikleben eher an festlicher Prachtentfaltung. Consorts in der typischen Sechserbesetzung spielten bei öffentlichen Anlässen auf, bei Theateraufführungen, sogar unter freiem Himmel.


Nicht einmal der Vorname des Sieur de Sainte-Colombe (ca. 1640–ca. 1700) ist bekannt. Doch wird ihm die Erfindung der siebten Saite für die Gambe zugeschrieben und es kursiert die Geschichte vom berühmten Marin Marais, der heimlich, in einem Maulbeerbaum versteckt, seinem Lehrer – eben jenem Sieur de Sainte-Colombe – lauschte, als er dort »höchst ruhig und köstlich die Viola spielte«. Das und diese »Concerts à deux violes esgales« sind das einzige, was aus dem Leben dieses Musikers überliefert ist. Und doch kann niemand leugnen, dass es sich bei diesen »Konzerten für zwei gleiche Gamben« um sublimste Zeugnisse der Kammermusik des französischen »Grand Siècle« handelt.


Tickets:
16,00 € 


Weitere Informationen,Termine und Tickets unter:
www.kammermusiksaal-friedenau.de

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manchmal kommt es anders, aber auch schöner und interessanter - es war ein prima Konzert - einmal als Solo Violine und zun andern Cembalo und Violine - dazu waren die Erklärungen hilfreich