Theater in Berlin
Junges TAK
Der Sinto Willy Blum war 16 Jahre alt, als er in Auschwitz Birkenau ermordet wurde. Von ihm blieb nur ein Name auf einer Liste, neben dem durchgestrichenen Namen Jerzy Zweig, der durch Bruno Apitz` Roman NACKT UNTER WÖLFEN weltberühmt wurde. Über Willy Blum und seine Familie hingegen wusste man lange nicht das Geringste. Die Aufbau-Autorin Annette Leo forschte nach und stieß auf die Geschichte einer Marionettenspieler-Familie, aber auch auf eine Geschichte des Verschweigens einer Opfergruppe in der Nachkriegszeit, die der Sinti und Roma. Das Jugendtheaterprojekt DAS KIND AUF DER LISTE findet für diese Geschichte Bilder, indem dokumentarische Elemente sich mit fiktiven verbinden, und sich eine Welt von Theater, Schauspiel, Marionettenspiel und Live-Musik entfaltet und sich so ein Bezug zur Lebensrealität der Jugendlichen herstellt.
Gefördert von der Stiftung EVZ und der Theresia Zander Stiftung, in Zusammenarbeit mit dem DokuZ Sinti und Roma
Mitwirkende:
Regie und Spielleitung: Anna Koch, Slavisa Marković
Regiemitarbeit: Josephin Spehr
Bühnenbild und Dramaturgie: Moritz Pankok
Musik: Dejan Jovanovic
Marionetten: David Weiss
Kostüm und Marionettenbau: Jane Saks
Video: Matthias Schellenberger
Tickets:
15,00 € | erm. 10,00 €
Weitere Informationen unter:
www.tak-berlin.de
Veranstaltet durch
TAK Theater Aufbau Kreuzberg
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von TAK Theater Aufbau Kreuzberg. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
Das Schöne an Two Tickets ist ja, dass man Spielorte und Künstler kennenlernt, denen man sonst nie begegnet wäre. Und ganz ehrlich, selbst hätte ich mir wohl kaum ein Stück ausgesucht, das in arabischer Sprache mit deutschen Untertiteln gespielt wird... Aber den beiden Akteuren (eine Frau, ein Mann) ist es von Anfang an gelungen mich zu fesseln. Ein sehr intensives Spiel, kombiniert mit raffinierter Lichtsetzung, lässt die Auseinandersetzung der Figuren mit ihrer Familiengeschichte, die gleichzeitig ein Spiegelbild der patriarchalischen syrischen Gesellschaft ist, fast schmerzhaft deutlich werden. Nicht gerade leichte Kost, aber sehenswert!
die zwei darstellerinnen dieser performence haben uns zuschauer mit auf ein aussergewöhnlichen trip nach rumänien genommen und uns erzählt,gesungen und getanzt,wie schwer es die sinty und roma immer noch haben. alles wurde in landessprache vorgetragen.deutsche und englische übersetzungen wurden eingeblendet. die musikerin ardeja frage spielte dazu bassgitarre.
„Diese spärliche Ausstattung und der gehaltvolle Text von Irmgard Keun geben der Schauspielerin viel Raum, sich zu entfalten und ganz der Rolle hinzugeben." Die Schauspielerin schafft es, im frech-rotzigen Parlando der keunsschen Sprache jenen trocken-witzigen Ton zu treffen, jene schnellen Umschwünge zwischen Euphorie und Traurigkeit, Lachen und Tränen, die immer nur in blitzlichtartigen Spots das Gemüt der jungen Frau durchgeistern. Es war brilliant.