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Burning

Di. 06.08.19 21:00

Open Air Kino

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Burning


Mysterydrama um einen jungen Mann, der auf der Suche nach der verschwundenen Geliebten in einen Strudel aus Paranoia gerät.


Spielfilm, Südkorea 2018
Regie Lee Chang-dong
Darsteller Yoo Ah-in, Steven Yeun, Jun Jong-seo


Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=r7e5yRQ349g


Lee Chang-dong, spätberufener und vielfach prämierter Filmemacher, Literat und ehemaliger Kulturminister von Südkorea adaptierte die Kurzgeschichte "Scheinenabbrennen" von Haruki Murakami. Sie erzählt wie oft beim bereits vielfach fürs Kino adaptierten japanischen Bestsellerautor eine enigmatische Geschichte eines Außenseiters und eine (unerfüllte) Liebesgeschichte.


Im Zentrum steht ein junger Mann, Jong-su (Yoo Ah-in), der Schriftsteller werden will und an einem Roman schreibt. William Faulkner (er schrieb u.a. die preisgekrönte und sozialkritische Kurzgeschichter "Brandstifter") ist sein größtes Vorbild, sagt er von sich. So erzählt der Film auch vom Geschichteerzählen selbst bzw. der Inspiration des Geschichtenerzählers, und von einer Gesellschaft, in der hohe Jugendarbeitslosigkeit herrscht und jeder, egal ob jung oder alt, verschuldet ist. Das trifft auf Jong-sus Eltern ebenso wie auf seine angehende Freundin Hae-mi (Jun Jong-seo) zu. Es gibt nur wenige Ausnahmen, eine davon ist der von Steven Yeun, Sympathieträger in "The Walking Dead", gespielte reiche Jungspund Ben, mit dem zusammen Hae-mi aus ihrem Kenia-Urlaub auftaucht. Von ihm weiß man nicht, wie er an sein Geld gekommen ist, wie "Der große Gatsby", wie Jong-su anmerkt. Ben weint nie, fühlt sich nur lebendig, wenn er Gartenhäuser anzündet, vertraut er Jong-su an. Der ist eifersüchtig auf Ben, stalkt ihn, nachdem Hae-mi plötzlich verschwunden ist, auch aus ihrer Wohnung, in die Jong-su ging, um ihre Katze während des Urlaubs zu füttern. Wenn es die Katze wirklich gegeben hat oder den Urlaub...


Denn das wie beiläufig erzählte Drama mit zu Anfang auch komischen Momenten mutiert zum intensiven Thriller, in dem fast alles in Frage gestellt wird. Lee Chang-dong lässt sich sehr viel Zeit, baut behutsam und mit minimalen Mitteln, unterstützt vom herausragenden, modernen Soundtrack eine Atmosphäre unterschwelliger Gewalt auf, zieht ganz langsam die Spannungsschraube an. Hae-mi unterhält Jon-su zu Anfang des Films mit einer Vorführung ihre Pantomime-Künste. Die Grenze zwischen Realität und Einbildung ist fließend. Ben könnte ein Frauenmörder sein, Jong-su Opfer seiner Fantasie. Lee Chang-dong lässt es in der Schwebe, erzählt eine Dreiecksgeschichte, realistisch anmutend, voller literarischer Verweise, kreuzt kunstvoll Arthouse und Hitchcock. hai.


weitere Informationen unter:
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6.00 €

Veranstaltet durch

Nomaden Kino

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