Ludwig Güttler & Leipziger Bach-Collegium

Der Darmstädter als solcher hält sich gerne im Hintergrund. Anders ist es nicht zu erklären, dass wir zu einem Zeitpunkt, als bereits dreiviertel der Plätze der später komplett ausverkauften Paluluskirche belegt sind, noch zwei Stühle vor der ersten Reihe finden und glänzende Sicht auf das Leipziger Bach-Collegium und Meister Güttler haben. Und nett kann er auch sein, der Darmstädter als solcher, denn das plauderfreudige, ältere Ehepaar hinter uns teilte praktisch ungefragt sein Programm mit uns. Fünf Punkte für die Rahmenbedingungen also. Ach, und Ludwig Güttler finde ich ja sowieso toll. Trompete und Jagdhorn kommen wunderbar zur Geltung, dominieren die Stücke aber nie zu sehr, da Güttler an den richtigen Stellen Lautstärke und Dynamik drosselt, damit die zarteren Klänge von Oboe, Flöte und Streichern nicht übertönt werden. Das Programm bewegt sich, wie zu erwarten, um Bach herum. Sohnemann Johann Christian, Johann Joachim Quantz und Georg Philipp Telemann sind vertreten, wobei mir Telemanns Konzert am besten gefallen hat, auch wenn Meister Güttler bei diesem gar nicht vertreten ist und stattdessen Querflöte und Cello im Mittelpunkt stehen. Insgesamt die perfekte Veranstaltung für einen Sonntagnachmittag, für Freunde von Bach und Barock ohnehin ein Muss.