St. Marien Offenbach
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Bieberer Straße 55

63065 Offenbach

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Beschreibung

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg von 1911 bis 1913 an in der östlichen Innenstadt erbaut, ist das dreischiffige Gebäude ein imposanter Nachfolger des 1896 eingeweihten provisorischen Kirchenbaus und trägt den offiziellen Titel „Unsere liebe Frau vom heiligen Rosenkranz“. Das Hauptschiff ist etwa 40 Meter lang und knapp 20 Meter breit. Im Kircheninnenraum finden rund 500 Menschen Platz. Hinzu kommen 200 Stehplätze. Nachdem Anfang des 20. Jahrhunderts alte Kirchenbaustile wie Gotik und Romanik wieder belebt wurden, sollte auch das Gotteshaus der katholischen Gemeinde St. Marien in diesem mittelalterlichen Baustil errichtet werden. Der Entwurf wurde jedoch verworfen und stattdessen unter Einfluss einer Kunstschule aus Offenbach eine neobarocke Kirche erbaut. Zudem erwies sich der Baustil als billiger, denn die zahlreichen Verzierungen im Innenraum an Gewölbe, Rundbogen und Altar mussten nicht in Sandstein gehauen werden, sondern wurden mit Putz oder Stuck aufgesetzt.

Wie ein Thronsaal wirkt der Innenraum der Marienkirche. Der Grund dafür ist im Chorraum zu finden: der imposante Hochaltar aus dem Jahr 1913 – ein typisch barocker Baldachinaltar. Die Rückwand des Altars ziert ein Gemälde, das die Krönung der Christus-Mutter Maria als die Königin des heiligen Rosenkranzes zeigt und gleichzeitig im unteren Teil des Andachtsbildes die Bedeutung des volkstümlichen Gebets hervorhebt. Die Großplastiken von Ambrosius, der von 374 an Bischof von Mailand war, und Papst Leo der Große (Mitte des fünften Jahrhunderts) umringen den thronsitzähnlichen Hochaltar. Rechts und links davon zieren zwei Seitenaltäre die südliche Wand des Querschiffs. Sehenswert auch der Buntfaserzyklus, der die Himmelfahrten von Maria und Jesus darstellt. Er war durch eine Brandbombe im Zweiten Weltkrieg zerstört und 2005 wiederhergestellt worden.