Ein interessanter Abend! Gestaltet von einem Duo, das alle Erwartungen erfüllte. Berlin wurde und wird in vielen Formen besungen. Abseits vom Mainstream eine Form zu finden, die das Publikum begeistert, ist hier sehr gut gelungen. Die vielen, den meisten Menschen unbekannten Songs, meisterhaft vorgetragen und begleitet, begeisterten das zahlreiche Publikum. Ein schöner Abend!
In "Charlottengrad", einer szenischen Lesung im kleinen Theater im Palais viel Neues erfahren über die russische Diaspora in Berlin der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, vorgetragen von 2 frisch agierenden Protagonisten und einer Pianistin. Sicher ist die zeitliche Ferne und die nur Literaturliebhabern bekannten Namen, ausser vielleicht Gorki, Nabokow eine Hürde im Verständnis des Stoffes, der geneigte Zuhörer wird viele Parallelen zur Gegenwart entdecken. Und noch etwas: Danke an die Veranstalter, dem allgemeinen opportunistischen Trend der Ausschliesseritis und des subventioinierens alles im Zusammenhang mit Russland Stehenden, widerstanden zu haben.
Ganz großartige Darsteller, stimmlich wie schauspielerisch. Ebenso der sehr gut auf die Protagonisten abstimmende Klavierspieler. Ein sehr kurzweiliger Abend, wenn auch in einem sehr warmen Theatersaal.