Die Kneipe ist Kult, man fühlt sich in Studentenkneipen kleinerer Orte zurückversetzt - und mal wieder Punk im Stil der verendenden 70er Jahre zu hören ist auch sehr angenehm. Leider hat das Konzert etwas spät begonnen und war daher recht kurz, es hieß, die Sängerin hatte wohl etwas Probleme mit der Stimme gehabt, und wegen der wachsamen Nachbarn dürfen sie offiziell nur bis 10 Uhr spielen. Man ist ja derzeit für jedes ansatzweise anspruchsvolle Alternativprogramm dankbar. Auch das Publikum ist sehr angenehm - obwohl sich das Schwerstdebilenbelustigungsgelände in bedrohlicher Nähe befindet, haben sich hierher zum Glück keine Afterwiesnleichen verirrt. Und das ist auch gut so.

Eric Pfeil ist ein markanter Liedermacher mit Gitarre und erdiger Stimme; seine Lieder sind zu lyrisch, hintersinnig und vor allem zu intelligent, als dass er hierzulande kommerziell erfolgreich werden könnte. Er versucht nicht, jemanden zu kopieren, sondern schreibt eigene, persönliche Songs, etwa von seiner Heimatstadt Bergisch Gladbach, die er schon frühzeitig verlassen wollte. Die Südstadt ist ein Paralleluniversum, wenn man hier hinein kommt, ist man nicht mehr in München. Daher war an diesem Abend auch recht voll, leider hat man durch die Räumlichkeit nicht von überall her gute Sicht auf die Bühne. Anschließend legte einer der Haus-DJs noch Musik auf.