Das Gebäude, in dem sich dieses Museum befindet, ist wohl das älteste erhaltene Wohngebäude Münchens, daher auch recht verwinkelt, und hatte ursprünglich nichts mit einer Brauerei oder Gaststätte zu tun, letztere wurde erst zur Eröffnung des Museums eingebaut. Der zweite Stock zeigt die Historie des Bieres in München und der bedeutendsten Brauereiunternehmen, der dritte Stock die des Oktoberfestes seit 1810. Gespannt war ich auf die neue Wechselausstellung im obersten Stockwerk, die sich derzeit der Familie Schottenhamel widmet. Diese ist seit über 150 Jahren und heute in der vierten Generation auf dem Oktoberfest mit einem Bierzelt vertreten, somit die älteste ansässige Institution dort. Hier oben findet man auch zwei Bildschirme mit Bild- und Tondokumenten, das fehlt ein bisschen in der Dauerausstellung unten. Im Schottenhamel-Zelt wurde auch die Tradition begonnen, dass der Münchener Oberbürgermeister das Fass anzapft und damit das Fest eröffnet, hier kann man OB Dieter Reiter bei diesem Akt zusehen. Dieses Fass mit maximal zwei Schlägen anzuzapfen, ist auch die wichtigste Fähigkeit, die ein OB in München beherrschen muss - was er sonst so verzapft, ist ziemlich egal. Am Ende der Ausstellung geht man die Himmelsleiter vom vierten Stock geradewegs - von oben nach unten, wohlgemerkt. Diese Stadt des organisierten Oktoberfestunwesens würde man ja lieber in anderer Richtung verlassen.