Badisches Staatstheater Karlsruhe

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Erfahrungsberichte zu diesem Veranstalter

Helferlein

Geschrieben von Helferlein

am Sa. 25.01.20 19:24

Oper in Karlsruhe

Struwwelpeter
Fr. 24.01.20 20:00

Shockheaded Peter

Ein schrill-verrücktes Musical für Erwachsene, die nochmal die Geschichten vom Stuwwelpeter, Hans Guck-in-die-Luft etc. erleben möchten. Es war eine tolle Aufführung mit guten Schauspielern, die das Publikum bewegt haben. Mit lauter Live-Musik oder Techno vom Band war für jeden etwas dabei. Das Publikum tobte und lies sich vom Zappelphilipp mitreißen.

shaka

Geschrieben von shaka

am Fr. 27.12.19 12:48

Oper in Karlsruhe

Faust (Oper)
Do. 26.12.19 18:00

Oper in fünf Akten von Charles Gounod

Leider wurde nicht darauf hingewiesen auf welcher Ebene die Einführung ins Werk stattfinden sollte. Vom oberen Eingang sind die anderen nicht einsehbar, was die Orientierung nicht vereinfachte. Zum Stück: Tolles Bühnenbild, herausragende Sänger und perfektes Orchester. Bzgl. Details zum Stück verweise ich auf das Internet. Das Stück dauerte 3 Stunden mit einer Pause. Das Stück wurde in Französisch aufgeführt. Die Übertitel in Englisch und Deutsch lenkten zuviel von der Aufführung ab. Vielleicht wären Untertitel besser. In Summe aber eine tolle Aufführung.

HerrKoenig

Geschrieben von HerrKoenig

am Sa. 22.06.19 18:48

Theater in Karlsruhe

Iphigenie
Mi. 12.06.19 20:00

Von Euripides und Johann Wolfgang Goethe

Die Inszenierung erzählt in knapp zwei Stunden die komplette Iphigenie, also erst auf Aulis, dann auf Tauris. Dabei werden Elemente aus der antiken Tragödie mit Goethe gemischt. Wer sich mit dem Stoff befassen durfte oder (in der Schule) musste, erkennt nicht nur die Handlungsverläufe, sondern auch einzelne Szenen und Konflikte leicht wieder. Vom moralinsauren Goethe, bei dem die Rachedynamik der antiken Tragödie durch die Vernunft durchbrochen wird und am Ende Versöhnung steht, ist dabei nicht viel übrig geblieben. Worum es der Regisseurin eigentlich ging, weiß ich bis jetzt nicht so genau, es ist mir aber, ehrlich gesagt, auch egal. „Iphigenie“ ist reines Überwältigungstheater. Es geht um Optik und Akustik, und die ist perfekt. Im ersten Teil sitzt das Publikum vor einer Art Schwimmbecken, durch das die verfremdet geschminkten Schauspieler, die wie eine Mischung aus dem Monster aus „Creature of the Black Lagoon“ und den Wesen aus „Avatar“ aussehen, waten. Ach Gott, der edle Text in der Hand von jungen Wilden: Regie, Kostüm, Bühne, Musik – alles Leute, die Mitte der 80er geboren sind und einen exzellenten Zugang zum Audio-Visuellen haben. Und ja, der Text hält es aus. Die Dialoge sind immer noch ergreifend. Im zweiten Teil öffnet sich der Blick auf den hinteren Teil der Bühne, der bisher im Dunklen lag: Tauris erscheint als von Nebelschwaden durchzogenes, unwirtliches Eiland hinter einem schwarzen Schleier. Iphigenie ist deutlich gealtert und wird nun von einer anderen Schauspielerin gespielt. Das junge, quirlige Mädchen aus Teil eins ist zu einer lethargischen, schlafwandlerisch agierenden und redenden Frau im Exil geworden. Dort taucht ihr Bruder Orest auf, auf Aulis noch ein Baby, inzwischen erwachsen, Muttermörder und von Furien gehetzt. Hier gelingt Regisseurin Lilja Rupprecht eine geniale Inszenierungsfinte, indem sie die junge Iphigenie auf der Bühne wieder auftauchen lässt, so dass die Figur fortan von zwei Darstellerinnen gespielt wird, was den inneren Konflikt der Figur genial visualisiert. Das ist Theater, wie ich es liebe. Intelligent, aber eben dennoch alle Sinne ansprechend. Fordernd, aber dennoch spannend und unterhaltsam. Nach dem knalligen Ende „Bravo“-Rufe von hinten, fassungsloses Kopfschütteln und demonstrative Applausverweigerung direkt vor mir. Großartig. Wenn Theater das erreichen kann, ist es im Jahr 2019 auch weiterhin nicht überflüssig geworden. Ich wünsche dem Badischen Staatstheater noch mehr Anerkennung auf dem Weg, den es beschritten hat. Das sind tolle, spannende, im besten Sinne moderne Inszenierungen. Kein Vergleich zum gepflegten Unterhaltungsbetrieb in diesem Haus, den ich aus meiner Jugend kenne.