Klassische Konzerte in Potsdam

Osterfesttage Potsdam - Schubert: Die schöne Müllerin

Sa. 20.04.19 20:00

Liederabend mit Thomas Volle & Magnus Svensson

3 x 2 Freikarten

Die schöne Müllerin ist ein Liederzyklus für Singstimme und Klavier von Franz Schubert, der 1823 komponiert wurde.


Textbasis ist die Gedichtsammlung „Die schöne Müllerin“ von Wilhelm Müller, die in den 1821 erschienenen Sieben und siebzig nachgelassenen Gedichten aus den Papieren eines reisenden Waldhornisten enthalten ist. Schubert hat von den 25 Gedichten 20 vertont, wodurch die vom Dichter intendierte Ironie im romantischen Sinne und der pessimistische Schluss aufgehoben wurden. Der Inhalt bezieht sich – biographischen Quellen und Briefen zufolge – auf Müllers unerfüllte Liebe zu Luise Hensel.


Der Inhalt ist typisch romantisch: Ein junger Müllersgeselle befindet sich auf Wanderschaft. Er folgt dem Lauf eines Baches, der ihn schließlich zu einer Mühle führt. Dort verliebt er sich in die Tochter seines neuen Meisters. Doch die angestrebte Liebesbeziehung zur schönen und für ihn unerreichbaren Müllerin scheitert. Zwar scheint sie ihm vielleicht zunächst nicht abgeneigt. Doch dann wendet sie sich einem Jäger zu, denn dieser hat den angeseheneren Beruf und verkörpert Maskulinität und Potenz. Aus Verzweiflung darüber ertränkt sich der unglückliche Müller in dem Bach, der im Liederzyklus selbst den Rang einer teilnehmenden „Figur“ einnimmt: Er wird häufig vom Müller direkt angesprochen; im vorletzten Lied (Der Müller und der Bach) singen beide im Wechsel, im letzten Lied schließlich (Des Baches Wiegenlied) singt der Bach ein wehmütiges Schlaf- und Todeslied für den Müller, der in ihm ruht wie im Totenbett. Der Bach wird als Freund des Müllers angesehen, aber er kann auch als Feind gedeutet werden, denn er führt den Müller in den Tod.


Die ersten Lieder des Zyklus sind freudig und vorwärts drängend komponiert, was sich auch in der schnellen Klavierbegleitung niederschlägt. Der zweite Teil schlägt in Resignation, Wehmut und ohnmächtigen Zorn um und ähnelt in seiner Todessehnsucht dem zweiten großen vokalen Werk Schuberts, der „Winterreise“. Die Grenzen zwischen unbändigem Lebenswillen, Angst und Verzagtheit, Wehmut bis hin zur Depression sind in beiden Werken weit ausgelotet. In der Komposition spiegelt sich neben Schuberts eigener unglücklicher Liebe auch seine von schwerer Krankheit geprägte Lebensstimmung.


Frühester Beleg einer Aufführung mehrerer Lieder des Zyklus ist ein Programmzettel in der Universitätsbibliothek Breslau: Der Bariton Johann Theodor Mosewius führte am 16. Dezember 1825 den Inhalt des ersten Heftes im Rahmen einer musikalischen Abend-Unterhaltung in der Breslauer großen Provinzial-Ressource auf.  Anzunehmen ist, dass auch Carl von Schönstein sowie Johann Michael Vogl Teile der Müllerin noch zu Lebzeiten Schuberts dargeboten haben. Für 1856 ist die erste zyklische Aufführung durch Julius Stockhausen in Wien belegt, der auch 1861 (in Hamburg mit Brahms am Klavier) sowie 1866 mit Anton Rubinstein in Russland damit auftrat. Dieser lange Zeitraum von über 30 Jahren war auch durch die im 19. Jahrhundert übliche Aufführungspraxis bedingt, die häufiger ein abwechslungsreiches Programm aus einzelnen Sätzen oder Liedern gegenüber der Aufführung ganzer Werke und Zyklen bevorzugte.


Thomas Volle studierte bei Thomas Quasthoff, Wolfram Rieger und Berthold Schmid in in Detmold,  Berlin und Leipzig. Er absolvierte verschiedene Meisterkurse bei Charlotte Lehmann und nahm an der Masterclass in der Carnegie Hall in New York teil. Thomas Volle wirkte in zahlreichen Opernproduktionen mit, die ihn beispielsweise an das Théatre des Champs-Elysées Paris, die Opéra de Lille, La Monnaie Brüssel, die Folkoperan Stockholm führten. In den letzten Jahren war er als Tamino in Mozarts „Zauberflöte“ beim Festival „Schärdinger Sommeroper“ (Österreich) oder bei der Uraufführung von Jennefelts „Paulus“ in Berlin zu erleben.


Er konzertierte mit der Deutschen Radio Philharmonie, der Akademie für Alte Musik Berlin, der Lautten Compagney Berlin, dem Elbipolis Barockorchester, Drottningholms Barockensemble, Helsinki Baroque Orchestra, dem Leipziger Barockorchester, dem Konzerthausorchester Berlin, der Staatskapelle Halle, dem Orquesta Filarmónica De Cámara Madrid sowie mit dem Dresdner Kreuzchor, Eric Ericsons Kammarkör, Dresdner Kammerchor, „I Fagiolini“, dem Philharmonischen Chor Köln, der Berliner Singakademie, der State Russian A. Yurlov Choir Capella. Seine rege Tätigkeit im Konzertbereich führt ihn regelmäßig ins Ausland und er sang in der Novosibirsk Philharmonia, Stockholms Konserthus, der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie, der Alten Oper Frankfurt oder dem Konzerthaus Berlin. Dabei arbeitete Volle mit Dirigenten wie Marcus Creed, Peter Schreier, Robert Hollingworth, Franck Ollu, Gintaras Rinkevičius, Wolfgang Katschner, Fredrik Malmberg und Florian Heyerick zusammen.


Intensiv widmet sich Thomas Volle auch dem Liedgesang. Zuletzt präsentierte er mit dem Pianisten Magnus Svensson Schuberts „Die schöne Müllerin“ in Stockholm und Vadstena, ebenso war er in Dresden mit Mahlers „Das Lied von der Erde“ zu hören oder gab als „Artist in Residence“ der „Vadstena Akademien“ in Schweden einen Liederabend mit einem rein schwedischen Programm.


Programm:
Die schöne Müllerin op. 25, D 795


Mitwirkende:
Thomas Volle (Tenor)
Magnus Svensson (Klavier)


Tickets:
ab 19,10 €


Mehr Informationen unter:
www.osterfesttage.de

Tickets

15.00 €

Veranstaltet durch

Bachtage Potsdam

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Bachtage Potsdam. © liegen bei den Urhebern.

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