Die Schweizer verbeugen sich gen Space Rock, scheuen aber den puren DUB
nicht und müssen in einem Atemzug mit der Präzision der Uhrwerke genannt
werden, welche die Eidgenossenschaft auszeichnet. Das Schweizer Uhrwerk
funktioniert selbst tief im Wasser stets und genau. Der mechanische
Antrieb, das Räderwerk, das Schlagwerk, das Chronographenwerk, die
Drehzahlerhöhung, alles zeugt von höchster Qualität!
Dass nun aber in den Kantonen des Landes ein derart gechillter SLO-MO-DUB entwickelt wird, der weltweit für Furore sorgt, ist Dub Spencer & Trance Hill zu verdanken. Sie sind bekannt für ihre formidable Binnendynamik und Kompositionsfähigkeiten, ihr klassisches
Riddimhandwerk, den psychedelischen Sound ihrer Gitarren, die
wummernden Bässe in Infraschallnähe, die Spacesounds und grandiosen
Sounddimensionen. Eben Dub as Dub can. Wie keine andere elektronisch
versetzte Spielart hat sich DUB über die Jahre als resistent erwiesen,
unbeeindruckt von allerlei kurzlebigen Trends.
Wie sagte schon
der kürzlich verstorbene Bud Spencer in einem seiner spärlich gesäten
Interviews: „DUB macht halt den Unterschied“. Mittlerweile wird es wohl
niemanden geben, der – in welchem Musik-Ghetto er auch immer sich
aufhalten mag – mit DUB nicht irgendwann in Berührung kommt. Auf dem
neuen Album „DEEP DIVE DUB“ tauchen Dub Spencer & Trance Hill
tiefer als Jaques Piccards Team bei ihrem Rekord-Tauchgang in Trieste
in den Sechzigern. Anstelle einer reggaetypischen Leichtigkeit
dominieren schwere Grooves das meisterliche Werk, im Sinne von fett,
teilweise dunkel und abgehangen.
Hypnotisch ziehen die allesammt
im Jazz ausgebildeten Musiker ihre Bahnen in einem
Space-Rock-Dub-Elektro Gefilde. Weder sklavisch angelehnt an die großen
jamaikanischen Helden der 70er noch verloren in den weiten Welten des
elektronischen Dub gehen sie ihren eigenen Weg und reduzieren,
abstrahieren.
Ironie ist die Waffe der Entrechteten. Und so werden Dub Spencer & Trance Hill virtuos weiterrollen - entsprechend ihres Namens – über die Schalter und Dioden der Mischpulte dieser Erde.
Tickets:
13,50 € zzgl. Geb.
Weitere Informationen unter:
www.badehaus-berlin.com