Theater in Leipzig

Die Maßnahme / Die Perser

Do. 05.10.17 19:30

Bertolt Brecht / Hanns Eisler & Aischylos

3 x 2 Freikarten

oder

Der
letzte Flecken an der russischen Grenze. Vier Abgesandte der
Kommunistischen Partei erscheinen. Doch die Hoffnung trügt, dass sie
konkrete Hilfe bringen in Form von Maschinen, Saatgut oder auch nur
neuen Anweisungen. Stattdessen bringen sie den Auftrag der Partei, die
Revolution in China anzustiften. Dazu soll einer der beiden Grenzposten
rekrutiert werden. Der Posten fügt sich dem Wunsch der Partei.
In
China ist es immer wieder dieser junge Genosse, der die Instruktionen
infrage stellt — und damit das Gelingen des Auftrags gefährdet. Als er
sich schließlich nicht mehr unterordnet und Arbeiter zum sofortigen
Aufstand anstachelt, exekutieren ihn die Anderen in einer Kalkgrube. Der
junge Genosse stimmt dieser Maßnahme zu. Als er die Maske abnimmt, die
sich die Agitatoren zu ihrem Schutz während der Mission aufgesetzt
hatten, hat er plötzlich ein Gesicht ...

Während die Agitatoren
in der „Maßnahme“ sich namenlos machen im Dienst der „Sache“, wie der
Text es nennt, sind es die vielen namentlich benannten Toten, die das
Leid der „Perser“ fassbar werden lassen. Im Plan, Athen zu unterwerfen,
geht das persische Heer in der Seeschlacht von Salamis in einer
vernichtenden Niederlage wortwörtlich unter. Obwohl zahlenmäßig weit
unterlegen, siegt Athen. Die persische Vormachtstellung existiert danach
nicht mehr, genauso wenig wie das persische Heer. Wer gewartet hat auf
seine Söhne, Brüder, Ehemänner, Väter, der wird sie niemals wiedersehen.
Übrig bleiben der Chor der Alten, die Königinmutter Atossa, der König
Xerxes, der schließlich traumatisiert und in Fetzen zurückkehrt — und
der Bote, der das Unfassbare dieser Schlacht in Worte und Namen fasst,
die man nicht mehr vergisst.

„Die Maßnahme“ zählt zu den
sogenannten Lehrstücken Bertolt Brechts und gilt darin als deren
Hauptwerk. Gleichermaßen angelehnt an die Auseinandersetzungen des
chinesischen Bürgerkriegs Ende der zwanziger Jahre und inspiriert von
einer alten japanischen Fabel, suchten Brecht und sein Umkreis in „Die
Maßnahme“ wie in den übrigen Lehrstücken auch nach Wegen einer
theatral-theoretischen Vermittlung und Aneignung ihrer politischen
Weltanschauung.
Nicht zuletzt durch die Kompositionen des gebürtigen
Leipzigers Hanns Eisler bewegt sich „Die Maßnahme“ nah am Oratorium.
Geprägt wird sie durch den großen sogenannten „Kontrollchor“, der die
Agitatoren zu der Tötung befragt — und sie entschuldet. Zur Uraufführung
1930 ein enormer Erfolg, wurde „Die Maßnahme“ nurmehr selten
aufgeführt, nachdem Brecht sie unter dem Eindruck der stalinistischen
Schauprozesse lange Zeit selbst gesperrt hatte.
Aischylos’ „Die
Perser“ aus dem Jahre 472 v. Chr. gilt derzeit als das älteste erhaltene
Drama der Menschheit und als Beginn des europäischen Theaters. Acht
Jahre nach der Schlacht von Salamis verfasst, ist der Text zutiefst
geprägt von dieser bis dato größten militärischen Auseinandersetzung der
Antike. „Die Perser“ sind damit eines der sehr wenigen griechischen
Dramen, das ein reales Ereignis behandelt – allerdings das einzige
dieser Kategorie, das uns vollständig überliefert ist. Aischylos, der an
der Schlacht von Salamis selbst teilgenommen hatte, erzählt von der
Hybris des Xerxes und vom Eroberungswillen der Perser. Aber er erzählt
seinem Athener Publikum auch davon, was der eigene Sieg für den
geschlagenen Gegner bedeutete.

Nach „Die Dreigroschenoper“ und „Ein
Sommernachtstraum“ setzen das Schauspiel Leipzig und das Gewandhaus zu
Leipzig ihre erfolgreiche Kooperation mit dieser Inszenierung fort: Den
Orchesterpart in Brecht/Eislers „Die Maßnahme“ übernehmen Musiker des
Gewandhausorchesters.


Eine Koproduktion des Schauspiel Leipzig mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen in Kooperation mit dem Gewandhaus zu Leipzig


Spielort:
Große Bühne


Tickets:
ab 17,00 €


Weitere Informationen unter:
www.schauspiel-leipzig.de/service/


Foto: © Rolf Arnold

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17.00 €

Karten gibt es auch bei:

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Veranstaltet durch

Schauspiel Leipzig

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Schauspiel Leipzig. © liegen bei den Urhebern.

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