Theater in Köln
Als in Köln-Lindenthal zu sitzen und auf die Rente zu warten
Bewundert
viel und viel gescholten: Auf kaum eine Person der jüngeren Kölner
Stadtgeschichte trifft Goethes berühmtes Wort wohl so zu wie auf Trude
Herr.
Zunächst als kritische Büttenrednerin im Nachkriegskarneval
gefeiert, kam sie schon bald nur noch schwer vom Stereotyp der
korpulenten Ulknudel los. Da sie nirgends ein Theater fand, das ihrer
Vision angemessen war, baute sie sich selbst eines: Im Theater im
Vringsveedel war sie von 1977 bis 1986 als Schauspielerin, Autorin,
Regisseurin, Kostümbildnerin, Requisiteurin und Managerin tätig, um auf
diese Weise das Volkstheater neu zu erfinden – doch für viele Kölner war
diese Erfindung zu drastisch und zu ordinär. Trude Herrs Verhältnis zu
ihrer Heimatstadt blieb stets ambivalent: Immer wieder drehte sie Köln
den Rücken, um ambitionierte Filmprojekte in der Sahara zu realisieren
oder auf die Fidschi-Inseln auszuwandern, gleichzeitig jedoch sang sie
mit Niemals geht man so ganz und Die Stadt Hymnen der kritischen Liebe
zu Köln. Heute ist es an der Zeit, Trude Herr als Performerin neu zu
entdecken, deren radikale Zurschaustellung von femininer
Selbstbestimmtheit dafür sorgt, dass Vringsveedel und Sahara
gleichermaßen Ort existentieller Erfahrung sein können: „Im Zentrum
ihrer Stücke steht immer eine dicke Frau. Sie spielt immer ums
Überleben.“
(Jürgen Flimm)
Mitwirkende:
Matthias Buss,
Sebastian Kreyer
Schauspieler
Sebastian Kreyer
Inszenierung
Maria Roers Kostüm
Thomas Dreissigacker
Bühnenbild
Valerij Lisac Musik, Video
Hannah Greve Regieassistenz
Tickets:
17,60 € | erm. 12,10 € | 9,90 € für Mitglieder der Theaterschwärmer Theater im Bauturm
Weitere Informationen unter:
www.theater-im-bauturm.de
Theater im Bauturm
Veranstaltet durch
Theater im Bauturm
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Theater im Bauturm. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
Der siebte Kontinent war eine gut gelungene Mischung aus Performance und Schauspiel. Es gsb poetische Momente, aber auch Emotion und sogar ein wenig Wissenschaft auf der Bühne, insgesamt sehr gelungen und empfehlenswert.
Die Inszenierung war gut. Herr "Plastik" und seine "Freundin" haben uns klar über die Abhängigkeit der Menschheit vom Plastik und seinen Erzeugnissen und der großen Umweltverschmutzung durch diese überzeugend und dramatisch informiert. Die Inszenierung wurde durch Mitschnitte eines Filmberichts aus Hawai gekoppelt, wo die Naturschützer jeden Tag mit der Entsorgung vom angespülten tonnenschweren Plastikmüll am Stränden von Oahu zu kämpfen haben. Müll der aus Japan, China und sonstwo herkommt. Wir wurden aufgerufen, mehr für die Umwelt zu tun und weniger Plastik zu benutzen.
Das Stück war nicht schlechtund die Bühnenpräsenz von Ingolf Lück war phantastisch. Knapp zwei Stunden ununterbrochen reden - alle Achtung. Es gab nur ihn, einen Stuhl und ein Smartphone - keine weiteren Requisiten, kein Bühnenbild - nur Schauspielkunst!