Das Festival:
Die Tradition des Beethovenfestes Bonn reicht zurück bis in das Jahr
1845, als zur Einweihung des Beethoven-Denkmals auf dem Münsterplatz
anlässlich des 75. Geburtstags des Komponisten ein dreitägiges Musikfest
stattfand. Sowohl Franz Liszt als auch Louis Spohr dirigierten, im
Publikum gehörten zu den internationalen Gästen König Friedrich Wilhelm
IV. von Preußen, die englische Königin Victoria, Alexander von Humboldt
und Hector Berlioz.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde ein Neubeginn gesetzt, mit der Stadt als Trägerin
und der Übertragung der künstlerischen Verantwortung an den jeweiligen
Generalmusikdirektor. 1947 beschloss die Stadt Bonn, das Beethovenfest
und das Kammermusikfest des Vereins Beethoven-Haus alternierend im
Zweijahresrhythmus stattfinden zu lassen. Schon 1959 konnte man aus
verschiedenen Provisorien in die neue Beethovenhalle übersiedeln, das
Fest wanderte endgültig in den Herbst des Jahres. Im Zwei- oder
Drei-Jahres-Rhythmus kam es zu Aufführungen mit Spitzeninterpreten:
Dirigenten wie Böhm, Karajan, Bernstein und Ensembles aus der ganzen
Welt gaben sich in Bonn ein musikalisches Stelldichein. Ab 1974 fand das
Beethovenfest alle drei Jahre statt und widmete sich inhaltlich
zunehmend der Gegenüberstellung der Werke Beethovens mit
zeitgenössischer Musik.
Programm:
Die Ideale der Französischen Revolution (»Freiheit, Gleichheit,
Brüderlichkeit«) begeisterten Intellektuelle und Künstler in ganz
Europa. Die klassische Musik reagierte darauf mit der Erfindung der
»Rettungsoper«, in der sich Menschen unterschiedlicher Stände in
existentiellen Situationen begegnen. Prototypisch dafür war Luigi
Cherubinis in den Jahren 1799 und 1800 komponierte Oper »Les deux
journées«. Hier verhilft ein einfacher Wasserträger einem politisch
verfolgten, weil fortschrittlich gesinnten Adligen auf uneigennützige
Weise zur Flucht. Das Werk war ein regelrechter Kassenschlager. Goethe
war begeistert, lobte das »vollkommene Sujet« und setzte es 1803 am
Theater in Weimar auf den Spielplan. Auch Beethoven ließ sich dadurch
anregen: Die Noten zum »Wasserträger« lagen bei der Komposition des
»Fidelio« auf dem Schreibtisch!
Luigi Cherubini:
»Les deux journées ou Le porteur d‘eau« (»Der Wasserträger«). Comédie lyrique in drei Akten nach einem Libretto von Jean-Nicolas Bouilly, konzertante Fassung
Mitwirkende:
Chor des Theater Bonn
Beethoven Orchester Bonn
Christoph Spering (Dirigent)
Thomas E. Bauer
Anders Dahlin (Antonio)
Lydia Teuscher (Marcellina)
Corby Welch (Armand)
Thilo Dahlmann (2. Kommandant / Sémos)
Joachim Höchbauer (1. Kommandant)
Christian Palm (1. Soldat)
Andrey Akhmetov (2. Soldat
Tickets:
46,00 € | 36,00 € | 26,00 € zzgl. Gebühren im VVK
51,00 € | 40,00 € | 29,00 € AK
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.beethovenfest.de
Foto: Christoph Spering © Michael Niesemann