Dokus in Hamburg

Inschallah

Do. 23.11.17 20:00

Zwischen den Kulturen - ein Imam in Berlin

1 x 2 Freikarten

Imam
Sabri leitet eine Moschee in Berlin-Neukölln. Bemüht, Brücken zu
schlagen zwischen den Kulturen und Religionen, sieht er sich zugleich
dem Verdacht ausgesetzt, radikal zu sein. Mohammed Taha Sabri ist
Mitte 50 und seit zehn Jahren Imam der Dar-Assalam-Moschee in der
Flughafenstraße in Berlin-Neukölln.


Etwas versteckt klemmt die
Moschee zwischen nagelneuem Supermarkt und typischen Berliner
Mietshäusern mit Kiosken, Spielhallen und Second-Hand-Läden im
Erdgeschoss. Hier mischen sich viele Nationalitäten ein Umstand, den
der Imam jeden Freitag aufs Neue in seinen Predigten erwähnt, immer
bemüht, seinen muslimischen Gemeindemitgliedern zu erklären, dass
die Vielfalt der Menschen um sie herum unbedingt von Allah genauso
gewollt ist, damit sie einander kennenlernen, und dass Abgrenzung nur
zu Intoleranz führt. Aber die Vielfalt der Lebensweisen sind für
Strenggläubige nicht immer leicht mit den eigenen Glaubensregeln und
Wertmaßstäben zu vereinbaren: Ein junges Mädchen will wissen, ob
es sich auf der Klassenfahrt zu dem Lehrer an den Tisch setzen darf,
auch wenn er ein Bier trinkt. Eine Frau Ende 40 zählt viele gute
Gründe auf, warum sie sich von ihrem Mann trennen sollte, aber der
Gedanke, ihren einstigen Eheschwur auf den Koran zu brechen, lässt
sie verzweifeln.


Ein junger Mann will wissen, ob die Sehnsucht nach
Sex Grundlage für eine Heirat sein kann. Der beharrliche Einsatz,
den Taha Sabri für die Integration von Muslimen in die deutsche
Gesellschaft leistet, wird auch von bedeutenden Vertretern der
sogenannten Mehrheitsgesellschaft wahrgenommen. Vom Regierenden
Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, bekommt der Imam den
Landesverdienstorden verliehen, den er neben Wim Wenders und Iris
Berben stolz entgegennimmt. Nach solch einer Ehrung in den
öffentlichen Blickpunkt gerückt, wird Sabri auch mit Kritik und
Misstrauen konfrontiert: Journalisten namhafter Berliner Zeitungen
verdächtigen ihn, radikalen Tendenzen nicht entschieden
entgegenzutreten, und der Moscheeverein wird im Bericht des
Verfassungsschutzes des Landes Berlin erwähnt, der ihm Verbindungen
zu den Muslimbrüdern nachsagt.


In den Zeitungen ist von möglichen
islamistischen Beeinflussungen die Rede, obwohl Sabri sich in seinen
Predigten ausdrücklich von solchen Tendenzen distanziert. In diesem
Zusammenhang wird deutlich, wie schwer es ist, in Zeiten der Angst
vor Terror um Vertrauen zu werben, denn islamische Vereinigungen
werden unter Generalverdacht gestellt. Umso mehr will Taha Sabri an
seiner Mission festhalten: die Spaltungen in der Gesellschaft zu
überwinden und das Verbindende zwischen den Religionen und Kulturen
zu betonen, um weiter am Fundament einer friedlichen, vielfältigen
Gesellschaft zu bauen.


Regie:
Antje Kruska, Judith Keil, D 2017, 91 min


Tickets:
4,00 - 5,00 €


Weitere Informationen unter:
www.lichtmess-kino.de/daten2017/1117/23.11.html

Tickets

4.00 €

Veranstaltet durch

Lichtmess-Kino

Weitere Informationen

Teilen

veranstalter logo

twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Lichtmess-Kino. © liegen bei den Urhebern.

Für diese Veranstaltungen gibt es

6 Interessenten
Erfahrungsbericht
0 Zeichen

Deine Gesamtbewertung