Theater in Hamburg

Der Entertainer

Mi. 04.10.17 19:30

Von John Osborne

3 x 2 Freikarten

Musik von John Addison u.a.

Deutsch von Helmar Harald Fischer

In einer Spielfassung für das Deutsche SchauSpielHaus Hamburg


Osborne beschrieb mit dem »Entertainer« den Niedergang der englischen
Music Hall und einer bestimmten Form des Varietés und Entertainments. Er
sah in der Music Hall eine spezifisch englische Lebens- und
Unterhaltungskultur und die englische Gesellschaft symbolisiert. Das
Stück spielt zur Zeit der Suezkrise, deren Verlauf in England als
nationale Demütigung erlebt wurde. In seiner Aufführungsgeschichte wurde
»Der Entertainer« zu einem universellen Stück über Verlust.



Christoph Marthaler löst das Stück aus seiner historischen
Zeitgebundenheit und transponiert es in die heutigen Verluste und
Abstürze. Es geht um eine Gruppe aus der Zeit gefallener Menschen in
prekären Verhältnissen, die nicht mehr gefragt sind und daraus
Unterhaltung machen. Sie sind eine Theaterfamilie von Entertainern, von
Unterhaltungskünstlern, die in Liveshows vor Publikum analog auftreten
in den Hansa-Theatern Europas, die teilweise einmal bessere Zeiten
erlebt haben, und jetzt im sozialen Absturz mit viel Gin und viel Musik
viel Unterhaltung produzieren. Irgendwo außerhalb Europas werden
irgendwelche Kriege geführt, an denen die in Europa Abstürzenden und
Abgeschafften sich - anders als in Osbornes England - nicht mehr
beteiligt fühlen. Man existiert in einer gerade noch möglichen Form und
im rassistisch geprägten Bewusstsein, immer noch etwas besser zu sein
als die afrikanischen oder türkischen Untermieter.



Die Form des Abends ist das Varieté und Entertainment. In den
Auftritten, den Nummern und den Liedern der verlassenen
Alleinunterhalter, die es immer wieder versuchen, die nicht aufgeben
können, steckt das Leben und die Existenzform dieser Menschen. Insofern
befinden sich die Personen in Christoph Marthalers »Entertainer« nicht
in einer Wohnung, sondern in einem Theater vor und auf einer Bühne, und
wir wissen auch nicht genau, ob ihre bizarren Gin-getränkten Dialoge
nicht Teil einer Show sind, die möglicherweise im Fernsehen stattfindet.



Christoph Marthaler wurde 2015 mit dem Goldenen Löwen der Theatersektion der Biennale Venedig für sein Lebenswerk ausgezeichnet.


Mitwirkende:
Es spielen: Jean-Pierre Cornu, Rosemary Hardy, Irm Hermann, Jan-Peter Kampwirth, Josef Ostendorf, Sasha Rau, Bastian Reiber, Bettina Stucky, Michael Wittenborn


Tänzerinnen: Altea Garrido, Veronica Garzón, Begoña Quinones
Musiker: Andreas Böther, Volker Griepenstroh, Hartmut Kayser, Allan Naylor, Mickie Stickdorn
Regie: Christoph Marthaler
Bühne: Duri Bischoff
Kostüme: Anja Rabes
Musikalische Leitung: Andreas Böther
Choreografie: Altea Garrido
Licht: Annette ter Meulen
Dramaturgie: Stefanie Carp


Dauer: 2 Stunden, 40 Minuten, keine Pause

Tickets:
10,00 € | 14,00 € | 20,00 € | 28,00 € | 37,00 €

Weitere Informationen unter:
www.schauspielhaus.de

Foto: © Matthias Horn

Tickets

10.00 €

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