Lesungen in Dresden

Viktor Kalinke stellt das "Zhuangzi" und das "Daodejing" vor.

Do. 28.06.18 20:00

LITERARISCHE ALPHABETE

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Lesungen im Landhaus // LITERARISCHE ALPHABETE


Viktor Kalinke stellt das Zhuangzi und das Daodejing vor.


„Von allen bedeutenden Werken des alten China nährt das Buch Zhuangzi den Geist auf die faszinierendste, poetischste und vielfältigste Weise.“ Liu Xiaogan
Im deutschen Sprachraum existiert bis heute keine vollständige Übersetzung des Zhuangzi aus dem Chinesischen. Die Rezeption hierzulande wurde von der Ausgabe aus dem Jahr 1912 von Richard Wilhelm dominiert, der den Text um ein Drittel gekürzt und an vielen Stellen verfälscht hat. Das daoistische Denken, das auch im Westen in den letzten Jahrzehnten eine Belebung erfahren hat, stützte sich im deutschsprachigen Raum bislang auf eine völlig unzureichende Textgrundlage. Diese Lücke wird von Viktor Kalinke geschlossen. Im Ergebnis eines siebenjährigen Editionsprojekte ist eine zweisprachige, jetzt schon legendäre Referenzausgabe entstanden, die auch im deutschsprachigen Raum endlich einen verlässischen Einstieg und Zugang zum Daoismus verschafft.


Ein Auszug: Zhuangzi und Huizi gelangten beim Spazierengehen auf die Brücke, die über den Hao-Fluß führt. Zhuangzi sprach: „Wie die Fische hochspringen und umhertollen – das ist die Freude der Fische.“ Huizi sprach: „Du bist kein Fisch, woher weißt du, woran sich die Fische erfreuen?“ Zhuangzi sprach: „Du fragst: ‘Woher weißt du, woran sich die Fische erfreuen?’, dabei weißt du schon, daß ich es weiß und du fragst mich trotzdem; ich weiß es, indem ich hier am Hao-Fluß stehe [und mich freue].“



Die Laozi zugeschriebene Aphorismensammlung Daodejing entstand vermutlich zu Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. als Meditationsgrundlage für philosophische Schulen. Das Daodejing entstand in einer politischen Wendezeit. Während sich die autoritären Lehren des Konfuzius als Staatsideologie durchsetzten, deren Kenntnis von den Beamten gefordert wurde, war das Daodejing dank seiner vieldeutigen Metaphorik und subversiv-kritischen Aussagen der heimliche Klassiker der gelehrten Beamten. Das Faszinierende des Daodejing besteht in einer einzigartig anmutenden Bündelung kosmischer, seelischer und gesellschaftlicher Zusammenhänge, die mit Recht als unio mystica bezeichnet werden kann.



Laozi (Schreibweisen: Lao tse, Lao-tse, Lao tzu, Laudse) ist ein legendärer chinesischer Philosoph, der der Sage nach ein älterer Zeitgenosse des Kongzi (Konfuzius) gewesen sei und als königlicher Schrifthüter gearbeitet habe. Die Schilderung eines Treffens, bei dem Kongzi (5. Jh. v. Chr.) von Laozi über die Riten belehrt, findet sich bei Zhuangzi und gilt als phantasievolle Erfindung ohne historischen Gehalt. Auch die „Biographie“ des Laozi, die der chinesische Hofhistoriker Sima Qian (2. Jh. v. Chr.) wiedergibt, beruht auf Gerüchten. Ob je ein Mann namens „Laozi“ (wörtlich: „Alter Meister“) gelebt hat, wird von der Forschung bezweifelt.
Viktor Kalinke: geb. in Jena, Studium der Psychologie und Mathematik in Dresden, Leipzig und Beijing (Peking), Kreativitäts-Preis der Hans-Sauer-Stiftung, Mitbegründer der Edition + Galerie Erata, Promotion, Professur, lebt in Leipzig.
Literaturforum Dresden e.V. in Kooperation mit den Museen der Stadt Dresden.
Eintritt: 6 / 4 Euro.
Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz..
Lesung und Gespräch auf Deutsch.
Anreise: Linien 1, 2, 3, 4, 7, 12, 62, 75 Pirnaischer Platz
Die Lesung ist barrierefrei zugänglich.

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6.00 €

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