Galerien & Ausstellungen in München

Europas Verderben

Di. 24.05.16 10:00

Ausstellung

1 x 2 Freikarten

Europas Verderben. Deutsche und
österreichische Medaillen auf den Ersten Weltkrieg.

Der Erste Weltkrieg rief in Deutschland eine Welle nationalistischer
Kriegsbegeisterung hervor. Man wähnte sich in einem Kampf von
Gut gegen Böse, von höherstehender Kultur gegen
niedrige Zivilisation, von Heldentum gegen Verrat und Tücke.
Der Krieg beherrschte schnell den größten Teil der
Medien und des öffentlichen Diskurses.

Man glaubte in einer
großen Zeit zu leben und wollte die Erinnerung daran
dauerhaft bewahren. Ein in Deutschland und dem verbündeten
Österreich beliebtes Medium hierfür war die Medaille.
Medaillen waren als dauerhafte Erinnerungsstücke konzipiert,
in den beiden Ländern wurden während des Ersten
Weltkriegs weit über 1.000 Stück herausgegeben. Die
verschiedensten Einrichtungen und Personen firmierten als Herausgeber.
Große Medaillenverlage und Prägeanstalten gaben
umfangreiche Erinnerungsserien für ein
größeres Publikum heraus. Künstler und
Privatleute schufen bzw. beauftragten individuellere Stücke
mit kleinerer Auflage. Dementsprechend musste die Darstellung entweder
allgemeiner verständlich sein, oder sie konnte ein gewisses
Maß an (damals überwiegend: humanistischer) Bildung
voraussetzen und Sinnbezüge aus der antiken Ikonographie
übernehmen, die nun auch den Zeitgenossen von heute erst
verständlich gemacht werden müssen.

Vor allem die Medaillen der namhaften Künstler zeigen
individuelle Stile und Vorlieben. Bemerkenswert ist die große
Vielfalt bei den Themen, bei der Ikonographie und beim Stil.
Sehr fremdartig wirkt auf uns Heutige die bildliche wie die verbale
Verherrlichung von Soldatentum, Heldenkult, Feldherrenverehrung,
Siegesfeier, des gesamten Militärischen wie auch des Sterbens
im Krieg, das als „Heldentod“ glorifiziert wurde.
Abstoßend wirken die nationalistischen und chauvinistischen
Propagandabotschaften mit ihren herabsetzenden Feindbildern, wie sie
viele Medaillen transportieren. Diese Medaillen zeigen eine Weltsicht,
die wir heute zum Glück überwunden haben, und es ist
vor allem ein historisches Interesse, mit dem wir sie aus dem Abstand
von hundert Jahren betrachten.

Die Auswahl für diese Ausstellung beschränkt sich auf
Medaillen der verbündeten
„Mittelmächte“ Deutschland und
Österreich-Ungarn. Auf Seiten der Kriegsgegner gab es nur in
Frankreich eine größere Zahl von Kriegsmedaillen. In
24 Themenfeldern werden die verschiedenen Aspekte der Propaganda und
des Krieges vom Attentat in Sarajewo 1914 bis hin zum Friedens- und
Revolutionsjahr 1919 vorgestellt.



Zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Katalog mit ca. 360
Seiten zum Preis von 25 Euro.


Öffnungszeiten:
Dienstag
bis Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr


Ausstellungsdauer:
12. Mai 2016 bis 26. März 2017


Tickets:
2,50 € | Erm. 2,00 €

Weitere Informationen unter:
www.staatliche-muenzsammlung.de

Bild: Karl Kiefer, Der Teufel richtet Europa zugrunde, 1914

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Staatliche Münzsammlung München. © liegen bei den Urhebern.

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