Turbinenhalle Berlin
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Friedrich-Krause-Ufer 10–15

13353 Berlin

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Beschreibung

Die Berliner Elektricitäts-Werke erwarben das Grundstück eines Petroleumlagers direkt am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Dieser Standort ließ sich so vom Wasser aus mit Kohle beliefern und das Kraftwerk mit Kühlwasser versorgen. Das Kraftwerk wurde von 1899 bis 1901 nach Plänen von Franz Schwechten als Drehstrom-Kraftwerk erbaut. Bereits im Oktober 1900 konnte die Hochspannungs-Centrale Moabit das erste Mal ans Netz gehen. Es wurde der Norden Berlins, vornehmlich Reinickendorf, Pankow und Spandau, beliefert.

Die alten Kolbendampfmaschinen wurden 1905 durch Dampfturbinen ersetzt. In einer weiteren Baumaßnahme wurde 1907/1908, ebenfalls nach Schwechtens Plänen, ein zweites Maschinen- und Kesselhaus mit mechanischer Befeuerung errichtet. Die Beschickung der Kessel mit Kohle fand nicht mehr durch die Arbeiter statt. 1924 wurde erstmals die Befeuerung durch Kohlenstaub an einem umgebauten Rostkessel erprobt. 1925 entstand dann eine Kohlenmahl- und Aufbereitungsanlage nach Plänen von Hans Heinrich Müller und ein 6-kV- und 30-kV-Schalthaus wurde von der Bauabteilung der BEWAG errichtet. Die Kohlenstaubbefeuerung machte eine Entstaubung der Rauchgase nötig, die 1926 durch Elektrofilter getestet wurde.

In den Jahren 1929/1930 kam es zu einer Erweiterung und Modernisierung unter der Leitung von Walter Klingenberg und Werner Issel, die auch schon das Kraftwerk Klingenberg planten. 1987 wurde wegen weiterer Modernisierungsarbeiten (unter anderem Rauchgasentschwefelung und -entstickung) ein großer Teil des alten Kraftwerks abgerissen. Dabei wurden einige der alten Gebäude erhalten. Diese stehen unter Denkmalschutz und sind zu besichtigen.